Integration beim Frühstück Oliven und Marmelade zum Frühstück

Lebach · Caritaseinrichtungen in der Landesaufnahmestelle hatten zum interkulturellen Frühstück eingeladen.

 Gelebte interkulturelle Nachbarschaft an einem Frühstückstisch. Links eine syrische Flüchtlingsfamilie und am anderen Tischende Felix Penth und Sandra Schmidt mit dem kleinen Jakob.

Gelebte interkulturelle Nachbarschaft an einem Frühstückstisch. Links eine syrische Flüchtlingsfamilie und am anderen Tischende Felix Penth und Sandra Schmidt mit dem kleinen Jakob.

Foto: a-n

Der Frühstückstisch ist reich gedeckt. Frisches Weißbrot reizt ebenso zum Zugreifen wie knuspriges Fladenbrot. Datteln und Oliven locken neben Marmelade und Käse. Köstlichkeiten aus Orient und Oxident machen neben der freundschaftlich nachbarschaftlichen Gesprächsatmosphäre den Reiz dieses interkulturellen Frühstücks aus, zu dem die Caritaseinrichtungen in der Landesaufnahmestelle in Lebach am Sonntag eingeladen hatten. Felix Pent und Sandra Schmidt, ein junges Paar aus der deutschen Nachbarschaft, folgten dieser Einladung, weil ihr Sohn Jakob in der Kita davon erfahren hatte.

Auch die Eltern einer syrischen Familie hatten sich auf dieses Event gefreut, weil ihre fünf Mädchen ebenfalls diese Kita besuchen. „Unser einziger Junge ist mein Mann“, lachte die Mutter im Gespräch mit der SZ.

Diese Familie fand vor einem Jahr und zwei Monaten als Kriegsflüchtlinge in Lebach eine neue Bleibe – fern von der vom Bürgerkrieg heimgesuchten Heimat. Bis auf das englische Wort „Nightmare“, dessen deutsche Übersetzung „Albtraum“ ihr auf Anhieb nicht einfiel, schilderte die Syrerin uns in gutem Deutsch ihre Dankbarkeit dafür, mit ihrer Familie in Lebach ein neues Leben in einer friedvollen Umgebung gefunden zu haben. Und so teilten sie sich am Sonntag mit ihren deutschen Nachbarn in Harmonie einen üppig gedeckten Frühstückstisch.

„Genau so haben wir uns das vorgestellt“, kommentierte Helmut Selzer, Geschäftsführer der Caritas­einrichtungen in der Landesaufnahmestelle, diese Momentaufnahmen an einem von vielen Tischen. Unterstützt von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern anderer Organisationen, die sich zu dieser Veranstaltung nicht lange bitten ließen, tischte die Caritas am Sonntag anlässlich ihres 60-jährigen Engagements in Lebach für ihre betreuten Flüchtlinge ebenso wie für die deutschen Nachbarn auf. Und dieses Nachbarschaftsfest am Frühstückstisch sei das erste Jubiläums-Event, dem sich unter anderem am Samstag, 21. September, ein großes Kinderfest unter dem Motto „Kreativ und kunterbunt – so spielt die Welt“ anschließen werde.

 Auch die Mitglieder des Lions-Clubs sowie der Rotarier engagierten sich bei der Ausrichtung des gestrigen interkulturellen Frühstücks. Von links: Dr. Jürgen Lauenstein (Lions) mit Enkel, Geschäftsführer Helmut Selzer, Detlef Enzweiler und Hubert Zimmer (beide Rotarier).

Auch die Mitglieder des Lions-Clubs sowie der Rotarier engagierten sich bei der Ausrichtung des gestrigen interkulturellen Frühstücks. Von links: Dr. Jürgen Lauenstein (Lions) mit Enkel, Geschäftsführer Helmut Selzer, Detlef Enzweiler und Hubert Zimmer (beide Rotarier).

Foto: a-n

Gerade die Betreuung der Flüchtlingskinder spiele in der Einrichtung eine wichtige Rolle. Selzer: „Für diese Kinder und Jugendlichen sowie ihre deutschen Altersgenossen bieten wir in unserer Kita 110 Plätze und in unserem Hort weitere 60 Plätze an, die sich nicht zuletzt auf das sichere Beherrschen der deutschen Sprache fokussieren.“ Dass dabei nachhaltige Erfolge verzeichnet werden, offenbarte nicht zuletzt das angenehme Gespräch am Frühstückstisch.

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