Inklusion Surfen geht mit und ohne Handicap

Lebach · Schüler des Lebacher Kepler-Gymansiums waren mit Mitarbeitern der Behindertenwerkstätte auf großer Fahrt.

 Windsurfen als Inklusionsprojekt: Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und Mitarbeiter der Lebacher Behindertenwerkstätte der Reha.

Windsurfen als Inklusionsprojekt: Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und Mitarbeiter der Lebacher Behindertenwerkstätte der Reha.

Foto: Burkhard Claes

Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und Mitarbeiter der Lebacher Behindertenwerkstätte der Reha verbrachten eine Woche gemeinsam in einem Surfcamp in den Niederanden. Seit 2012 besteht zwischen der Reha Lebach und dem JKG eine Kooperation. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Fußballer beider Kooperationspartner ein Trainingslager in der Sportschule Hennef gemeinsam gestaltet. Dort entstand bei den beiden Verantwortlichen Thorsten Schütte vom JKG und Georg Müller von der Reha auch die Idee des Surf-Projekts. „Das JKG fährt schon seit Jahren mit Schülern zum Surfen nach Holland. Warum soll es nicht möglich sein, dass Schüler zusammen mit jungen Erwachsenen mit Handicap gemeinsam auch eine für beide Gruppen neue sportliche Herausforderung meistern können?“, meinte Thorsten Schütte.

Nach langer Vorbereitung war es dann soweit: 53 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 mit ihren Lehrern und ein Team von 20 Mitarbeitern und Betreuern der Reha sowie am JKG ausgebildete DFB-Junior-Coaches starteten ins Zeil- & Surfcentrum Brouwersdam in der Nähe von Rotterdam. Untergebracht waren die Teilnehmer in Beachlodges, kleinen Strandhäusern eingebettet in die Dünenlandschaft direkt am Wasser. Angeleitet durch Instruktoren der Surfschule standen zunächst etwas Theorie und Trockentraining an Land auf dem Stundenplan, bevor es dann endlich mit den Boards auf das Wasser ging. Es gab viel zu erklären und zu lernen: das Aufsteigen auf das Bord, die Grundstellung, das Aufrichten des Riggs, das Anfahren mit dem Board, das Steuern und viele neue Fachbegriffe. Die meisten Teilnehmer beherrschten aber zuerst etwas, was nicht gelehrt wurde: das Hineinfallen ins Wasser.

Doch das eifrige Üben zahlte sich schnell aus, und nachdem fast jeder die ersten Meter auf dem Wasser fahrend zurückgelegt hatte, konnte man die Faszination des Windsurfens in den Gesichtern ablesen. Die Teilnehmer der Reha, für die sich das Erlernen des Windsurfens als zu schwierig herausstellte, konnten in den folgenden Tagen einen Segelkurs belegen. Nachmittags übernahmen Lehrer und Betreuer die weitere Schulung in der kleinen Bucht am Surfzentrum.

Auch das Rahmenprogramm sorgte während der Woche für gute Laune. Abends wurde auch noch Theorie gepaukt, denn am Ende des Surfcamps absolvierte ein Großteil der Teilnehmer die praktische und theoretische Prüfung zum Erwerb des Windsurfing-Grundscheins – und das mit Erfolg.

Ganz besonders stolz waren die drei Teilnehmer der Reha, die mit dem Erwerb des Surfscheins eine bemerkenswerte Leistung vollbracht hatten. Burkhard Claes, Sportlehrer am JKG, zeigte sich am Ende der Fahrt beeindruckt: „Ich habe schon viele Schulfahrten erlebt, sehr schöne darunter, aber diese Woche war beispiellos und wertvoll für alle Beteiligten.“

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