Infrastrukturell gut aufgestellt

Lebach · Der Lebacher Stadtrat informierte sich über die aktuelle Flüchtlingssituation in der Landesaufnahmestelle. In Lebach warten derzeit um die 2300 Flüchtlinge auf ihre Weiterverteilung.

 Leiter Dr. Christof Hoffmann (im Vordergrund) führt Bürgermeister Klauspeter Brill (Mitte) und Mitglieder des Lebacher Stadtrates sowie Ortsvorsteher durch die Edith-Stein-Siedlung. Foto: Toni Bartz

Leiter Dr. Christof Hoffmann (im Vordergrund) führt Bürgermeister Klauspeter Brill (Mitte) und Mitglieder des Lebacher Stadtrates sowie Ortsvorsteher durch die Edith-Stein-Siedlung. Foto: Toni Bartz

Foto: Toni Bartz

Stadtrat und Ortsvorsteher informierten sich vor Ort über die Gegebenheiten, Probleme und die Arbeit der Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge (LAS). Zwar ist die Stadt Lebach und damit auch die Ortspolitik nicht unmittelbar zuständig für Betrieb und Ablauf in der LAS, doch war es den Stadtverordneten ein Anliegen, sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und mit den Verantwortlichen zu reden.

Dr. Christof Hoffmann, Direktor des saarländischen Landesverwaltungsamtes und damit auch oberster Chef der LAS, hat schon vor einigen Wochen dienstliches Quartier dort bezogen, um die Arbeit des saarländischen Innenministers in dessen Sinne fortzuführen.

Registrierung geht zügig voran

Er gab zunächst einen groben Überblick über die derzeitige Situation. Der größte Andrang, der sich noch vor Wochen der 4000er Grenze annäherte, sei mittlerweile abgebaut, nicht zuletzt durch die sehr viel zügigere Registrierung der Flüchtlinge .

Derzeit sei man in der Lage, täglich bis zu 500 Flüchtlinge zu registrieren. Noch vor einigen Monaten lag die Kapazität bei 80 Personen. Dadurch sei der Stau schnell abgearbeitet worden, so dass derzeit zwischen 2200 und 2300 Flüchtlinge in Lebach auf ihre Weiterverteilung warten. Die Zahl der täglich ankommenden Flüchtlinge , so Dr. Hoffmann weiter, variiere sehr stark, von einer Handvoll bis hin zu 300. Mittlerweile sei man infrastrukturell so aufgestellt, dass man auch solche Spitzen gut abfedern könne.

Ärztliche Untersuchung für alle

Wie die derzeitige hygienische und gesundheitliche Situation denn sei, wurde er gefragt. Hierzu erläuterte er, dass sich alle registrierten Flüchtlinge einer Eingangsuntersuchung unterziehen müssten. Bislang seien dabei keine besonderen Auffälligkeiten zu verzeichnen gewesen. Medienberichte über Krätze oder gar Lungentuberkolose seien so nicht richtig, einzelne Fälle vernachlässigbar.

Keine hohe Kriminalität

Was er über die Kriminalitätsrate in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge und Vertriebene sagen könne, war eine andere Frage. Hierzu führte Dr. Hoffmann aus, dass sich in der Aufnahmestelle bislang außer einigen wenigen Rangeleien und kleineren internen Übergriffen keine größeren Dinge zugetragen hätten.

Gerüchte über eine Vergewaltigung seien definitiv falsch. Mehrere Beamte der Polizeiinspektion Lebach seien permanent vor Ort, was auch entsprechende Wirkung zeige.

In Bezug auf die Fertigstellung der geplanten Außenstelle in Dudweiler-Hirschbach mutmaßte Christof Hoffmann, dass schon kurz nach Jahresbeginn ein Teil der etwa 2300 Flüchtlinge dorthin ausgelagert werden könne. Im Anschluss an das Gespräch fand eine Führung durch die Landesaufnahmestelle statt.

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