In Lebach fallen die letzten Kegel

Lebach · Es heißt Abschied nehmen. Für den KSC Lebach steht im Sport- und Freizeitzentrum das letzte Heimspiel in der Abstiegsrunde der 2. Liga an. Und es ist das letzte Mal, dass der Verein auf seiner Stammbahn kegelt.

 Triste Aussichten für den KSC Lebach: Die Bahnen im Sport- und Freizeitzentrum gehörten einst zu den modernsten in Deutschland. Nun will sie der Besitzer aber zu einer Bowlingbahn umbauen. Foto: Rup

Triste Aussichten für den KSC Lebach: Die Bahnen im Sport- und Freizeitzentrum gehörten einst zu den modernsten in Deutschland. Nun will sie der Besitzer aber zu einer Bowlingbahn umbauen. Foto: Rup

Foto: Rup

Was haben sie hier nicht schon alles gesehen: packende Partien in der 1. Bundesliga, rauschende Aufstiegsfeiern, bittere Abstiege. Sogar Weltmeister haben auf dieser Bahn gekegelt. Doch an diesem Sonntag wird die dunkelblaue Anzeige im Lebacher Sport- und Freizeitzentrum zum letzten Mal bei einem Zweitliga-Spiel aufblinken und den Zuschauer zeigen, wie viele Kegel gefallen sind. Denn am Sonntag bestreitet der KSC Lebach ab 10 Uhr sein allerletztes Heimspiel auf seiner Stammbahn. Und egal wie dieser dritte Spieltag in der Abstiegsrunde der 2. Liga endet: Eine Zukunft auf seiner bisherigen Bahn hat der Verein nicht mehr. Nach der Kündigung des Verpächters muss sich Lebach für die neue Runde eine neue Heimspielstätte suchen. Die Kegel- soll zu einer Bowlingbahn umfunktioniert werden (wir berichteten). "Wenn ich dran denke, dass am Sonntag unser letztes Spiel dort ist. Da ist jede Menge Wehmut dabei", sagt Ingo Wagner. Der aus Eppelborn stammende 61-Jährige spielt seit 1986 für den KSC - und erlebte die Glanzzeiten des Clubs hautnah mit.

Nach der Gründung im Jahr 1970 kegelte der KSC zunächst im damaligen Gasthaus Schweitzer, dem heutigen Restaurant Don Camillo. Und 13 Jahre später erfolgte dann der Umzug in das neue Sport- und Freizeitzentrum. "Damals hatten wir dort eine der modernsten Bahnen in Deutschland", erklärt Lebachs Vorsitzender Ernst Reuter . Auf diesen Bahnen erlebte Lebach auch sportlich einen Aufschwung: 1993 stiegen die Theelstädter in die 1. Bundesliga auf.

Spiele vor 300 Zuschauern

Dort hielt sich Lebach vier Jahre. "Etwas Besonderes waren immer die Spiele gegen die KF Oberthal", erinnert sich Reuter. Die Duelle gegen den erfolgreichsten Club der Welt im Kegeln blieben auch Wagner im Gedächtnis hängen. "Da war die Bude mit bis zu 300 Zuschauern stets brechend voll. Noch heute werde ich oft auf diese Spiele angesprochen", sagt er.

Nach dem Abstieg aus der Eliteliga im Jahr 1997 gelang dem KSC dann 2001 und 2004 noch zwei Mal die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Beide Male mussten die Theelstädter aber nach zwei Spielzeiten wieder runter. Bitter war vor allem der Abstieg 2006 - denn Lebach musste im Exil in Losheim kegeln, da die eigene Bahn nach einem Brand unbespielbar war. Ausgerechnet im 25. Jahr der Bundesliga-Zugehörigkeit 2009 stieg der KSC dann sogar erstmals in die Landesliga ab. Doch die direkte Rückkehr in Liga zwei gelang.

Auch aktuell sieht es sportlich gar nicht so schlecht aus. Lebach führt nach dem ersten Spieltag die Abstiegsrunde an. Der zweite Spieltag wird an diesem Samstag ab 12 Uhr bei der KSG Köllerbach ausgetragen. "Wenn wir dort mindestens zwei Punkte holen und unser Heimspiel gewinnen, dann bleiben wir drin", ist sich Reuter sicher. Doch es ist fraglich, ob der Verein eine neue Heimat findet. Sogar das Wort Vereinsauflösung macht schon die Runde. "Ich will noch ein paar Jahre im Bundesliga-Bereich weiterkegeln. Gerne auch in Lebach . Aber im Moment bin ich da eher skeptisch", meint Wagner.

Während Lebach die 2. Liga halten will, möchte der KSC Hüttersdorf raus aus dieser Spielklasse. Die Kegler treten in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an diesem Samstag ab 12 Uhr bei Eifelland Gilzem an. Am Sonntag ab 10 Uhr gastiert der KSC bei den KF Oberthal II. Hüttersdorf führt in der Tabelle der Aufstiegsrunde mit zwei Zählern vor dem KSC Kerpen.

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