„Gefühlt der härteste Berglauf der Region“

Lebach · Der Hoxberg-Berglauf feierte am Samstag in Lebach seine vierte Auflage und unter neuer Leitung einen Teilnehmer-Rekord. 101 Läufer keuchten bei dem erstmals von den LTF Theeltal ausgerichteten Gipfelsturm ins Ziel.

 Der Hoxberg ruft: Am Busbahnhof der Schulen macht sich das Feld auf den Weg. Sammy Schu setzt sich sofort an die Spitze. Foto: Kerosino

Der Hoxberg ruft: Am Busbahnhof der Schulen macht sich das Feld auf den Weg. Sammy Schu setzt sich sofort an die Spitze. Foto: Kerosino

Foto: Kerosino

Unter dem Kaltenstein sollen Zwerge bis heute riesige Goldschätze verbergen. Im 16. Jahrhundert war der Hoxberg auch ein Ort schauerlicher Rituale, so die alten Sagen. Anders als einst die Hexen brachten die Lauf- und Triathlonfreunde (LTF) Theeltal dem Teufel am Samstag beim 4. Hoxberg-Berglauf keine Menschenopfer dar. Zeitgemäßer sorgte der neue Veranstalter des Laufs (vorher war es der TV Lebach ) aber doch für schmerzhafte Momente. Die 101 leidensfähigen Gipfelstürmer wollten es ja so.

Grässliche Furien und hässliche Gnome ließen sich nicht blicken, dafür sah man auf dem brutalen Schlussanstieg zum Ziel gequälte Mienen, vom Schmerz glühender Oberschenkel zu Fratzen verzerrt. Zur Ehrenrettung muss man sagen: Im ausgeruhten Zustand sahen die Läuferinnen und Läufer alle blendend aus. Erst als um 15 Uhr unten am Busparkplatz der Startschuss fiel, änderte sich das. "Wir laufen zuerst Richtung Süden. Das ist da, wo jetzt die Sonne stehen sollte", scherzte Lauf-Organisator Otto Penkhues und schickte das Feld bei Schmuddelwetter auf die profilierte Strecke. 495 knackige Höhenmeter warteten auf die bestens gelaunten und gut trainierten Sportler - und Fitness zahlte sich aus. Der zehn Kilometer lange Kurs mit steil ansteigenden Wald- oder Feldwegen war knüppelhart. Das fand auch der Sieger bei den Männern. "Gefühlt ist das der härteste Berglauf in der Region", meinte Sammy Schu, der schon alle saarländischen Bergläufe gewonnen hat.

Nach 42:04 Minuten stoppte für den Mann von den LTF Marpingen die Uhr. Zehn Minuten später kam Martina Werth ins Ziel und bescherte dem Ausrichter in der Zeit von 52:15 Minuten den Sieg bei den Frauen. "Es lief echt gut, nur das letzte Stück hatte ich nicht mehr auf der Rechnung - brutal", grinste die Läuferin von den LTF Theeltal. Ein Erlebnis für sich seien die kleinen Tipps am Wegesrand gewesen, schmunzelte Werth. An den haarigsten Stellen hatten die Helfer weiße Täfelchen platziert, mit treffenden und witzigen Sprüchen, die zum Durchhalten motivierten. Einige Kostproben: "Egal wie langsam du läufst, du schlägst alle, die zu Hause bleiben." "Wille ist ein Muskel, der trainiert werden muss." "Alle sind Sieger, nur manche etwas eher." "Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt."

Am Gipfel angekommen gab es als Belohnung für die Mühen kein Zwergen-Gold, dafür warmen Tee und den hatten die durstigen Finisher in diesem Moment auch viel nötiger. Wirklich märchenhaft war am Ende die Teilnehmerzahl, fand Ruth Lauermann. "Trotz des schlechten Wetters kamen 45 Teilnehmer mehr als im Vorjahr. So groß war das Starterfeld noch nie", freute sich die LTF-Vorsitzende, bei der Veranstaltungs-Premiere gleich die magische Hunderter-Marke geknackt zu haben.

Zum Thema:

Auf einen Blick Ergebnisse des 4. Hoxberg-Berglaufs der LTF Theeltal: Männer: 1. Sammy Schu, LTF Marpingen, 42:04 Minuten; 2. Martin Schedler, LAZ Saar 05, 42:23 Minuten; 3. Björn Kammer, LC Völklingen, 44:48 Minuten; 4. Stefan Trampert, LSG Schmelz-Hüttersdorf, 46:38 Minuten. Frauen: 1. Martina Werth, LTF Theeltal, 52:15 Minuten; 2. Anja Strohe, LC Rehlingen , 54:27 Minuten; 3. Sandra Naudorf, TV Lebach , 55:48 Minuten; Marion Stras, Saar 05, 55:57 Minuten. ros

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort