Fußball Klopft der SC Falscheid wieder oben an?
Falscheid · Der SC Falscheid zog sich im Sommer 2019 freiwillig aus der Bezirksliga Neunkirchen zurück. Seitdem spielen die Grün-Weißen in der Kreisliga A Theel. Trainer Rouven Klein möchte dort kommende Saison vorne mitmischen.
Im Sommer 2019 entschloss sich der SC Falscheid, sein Team freiwillig aus der Fußball-Bezirksliga Neunkirchen zurückzuziehen. Nach einigen Abgängen wollte der Club dort kein „Kanonenfutter“ sein – und lieber eine Klasse tiefer einen Neuaufbau starten.
Rund um den Rückzug gab es damals einigen Wirbel. Weil der Saarländische Fußball-Verband (SFV) dem Schritt nicht zustimmte, wurde Falscheid als erster Bezirksliga-Absteiger in der Saison 19/20 gewertet. Der SC trat auch in dieser Liga nicht mehr an – stattdessen machte er die zweite Mannschaft zur „Ersten“ und ging mit dieser in der Kreisliga A Theel unter der Regie von Trainer Rouven Klein auf Punktejagd.
Der mittlerweile 32-jährige Klein ist auch aktuell noch Trainer des Clubs aus dem Lebacher Stadtteil – und wird es auch bleiben. „Wir werden auch kommende Saison mit Rouven weiterarbeiten“, berichtet der SC-Vorsitzende Martin Graus.
„Gerade nach unserem Zwangsabstieg, wie ich es mal nennen möchte, hat er hervorragende Aufbauarbeit geleistet“, lobt der Vorsitzende. „Er hat das Team wieder zu einer Einheit gemacht, hat eine gute Art die Mannschaft zu führen, und es gelingt ihm, alle Spieler zu motivieren – sowohl die ambitionierten wie auch die Hobbyfußballer, die es in einer Kreisliga-Mannschaft nun mal auch gibt.“
Klein, der aus Riegelsberg stammt, sagt: „Der Verein ist toll geführt und es macht mir sehr viel Spaß.“ Zudem wird er auch bald im Lebacher Stadtteil heimisch: „Ich werde mit meiner Frau Lisa hier ein Haus bauen. Das Grundstück ist schon gekauft“, verrät der 32-Jährige nicht ohne Stolz.
Nicht nur privat, auch sportlich lief es für ihn mit seinem Club zuletzt gut: Vor dem Abbruch der Saison 20/21 aufgrund der Corona-Pandemie stand Falscheid mit einer Bilanz von sechs Siegen und nur einer einzigen Niederlage auf Rang drei der Kreisliga A Theel.
Die einzige Saisonpleite kassierten die Grün-Weißen beim Tabellenführer SV Merchweiler II, wo das Klein-Team nach einer frühen roten Karte gegen Abwehrspieler Christian Ewen knapp mit 0:1 unterlag.
Aber wie schafften es der SC und Klein nach dem personellen Aderlass im Sommer 2019, den Verein wieder so aufzustellen, dass er erfolgreich ist? „Wir haben wieder zu alten Falscheider Tugenden zurückgefunden – etwa, dass die Leute bei ihrem Hobby Spaß haben“, erläutert der Übungsleiter.
Dazu gelang es dem Club, einige der Spieler, die vor knapp zwei Jahren gegangen waren, wieder zurückzuholen „Dass wir jede Menge Rückkehrer hatten, hat auch dazu geführt, dass wir vor dem Saisonabbruch eine gute Rolle gespielt haben“, ist sich Graus sicher. Unter anderem kamen Akteure wie Niels Ziegler (SG Lebach-Landsweiler II), Christian Ewen (FV Fechingen), Eljmedin Fetai oder Tobias Speicher (beide SF Obersalbach) wieder zum SC. Fetai stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs mit 13 Treffern aus sieben Begegnungen auf Rang zwei der Torjägerliste der Liga hinter Daniel Pfeffler (15 Tore, SG Saubach II).
Ob in diesem Sommer weitere Neuzugänge dazu kommen, ist noch offen. „Es steht noch nichts sicher fest, aber wir haben noch ein paar Eisen im Feuer“, berichtet Graus. Da das komplette Team zusammenbleibt, stehen er und seine Vorstandskollegen aber auch nicht unter Zugzwang, personell etwas tun zu müssen.
Und auch mit dem derzeitigen Kader scheint der SC gerüstet, um kommende Runde ein Wörtchen im vorderen Tabellenbereich mitzureden. „Wir wollen unter die ersten drei, alles andere wäre gelogen“, stellt Klein klar. „Allerdings kann ich super schwer einschätzen, wie stark die Liga nächste Saison sein wird. Vor allem bei den Zweitvertretungen weiß man dies ja nie so genau“, ergänzt der 32-Jährige. „Wir haben auch keinen Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen.“
Um auch in Corona-Zeiten Einnahmen zu generieren, hatte der SC Falscheid übrigens im vergangenen Sommer eine besondere Aktion durchgeführt: Auf einem Traktor mit Anhänger fuhren Mitglieder des Vereins an einem Sonntag durch den Ort und verkauften frisch gegrillte Rostwürste und kalte Getränke. „Die Aktion kam sehr gut an. Nach einigen Stunden hatten wir kein Bier mehr“, berichtet Graus. Trotzdem wäre es dem Vorsitzenden natürlich lieber, wenn der SC nach der langen Corona-Zwangspause bald wieder Rostwürste bei Heimspielen auf dem heimischen Rasenplatz verkaufen könnte.
