Dialog Niedersaubach Für jede Generation und Lebenslage

Niedersaubach · Niedersaubach nimmt an einem bundesweiten Pilotprojekt teil. Es geht um Assistenzsysteme für selbstbestimmtes Leben.

 Im Plenum der Bürgerversammlung von links: Ortsvorsteher Hans Schmitz, Bürgermeister Klauspeter Brill, Wolfgang Langguth und Ivica Maksimovic. 

Im Plenum der Bürgerversammlung von links: Ortsvorsteher Hans Schmitz, Bürgermeister Klauspeter Brill, Wolfgang Langguth und Ivica Maksimovic. 

Foto: Fred Kiefer

Der Lebacher Stadtteil Niedersaubach und der Saarbrücker Stadtteil Eschberg sind Teile eines bundesweiten Pilotprojektes. Darin geht es um generationengerechtes und selbstbestimmtes Leben, es sollen neue Wege für eine passgenaue Versorgung der Bürger beschritten werden. An alle 300 Haushalte in Niedersaubach und Rümmelbach wurde im vergangenen Jahr eine Umfrage verteilt, die vom AAL-Netzwerk Saar erarbeitet worden war (AAL steht für „Ambient Assisted Living“, frei übersetzt: „Alltagsunterstützende Assistenz-Lösungen“).

Drei Fragen sollten dabei beantwortet werden: Wie fühlen Sie sich in Niedersaubach/Rümmelbach? Was fehlt, und was wünschen Sie sich für die Zukunft? Immerhin 200 Fragebögen kamen zurück. Das Ergebnis präsentierten im Antoniusheim in Niedersaubach Ortsvorsteher Hans Schmitz, Bürgermeister Klauspeter Brill, Wolfgang Langguth (AAL-Netzwerk) Ivica Maksimovic (Dia’log Niedersaubach) Toni Bartz (Stadt Lebach und Projektkoordinator) Jörg Maurer (Projektsteuerer Invisa, intelligent vernetzt im Saarland). Als Moderator fungierte Elmar Schützeck.

Die Umfrage bestätigte, dass sich die meisten Bürger in Niedersaubach und Rümmelbach sehr wohl fühlen – und das durch alle Altersschichten. Fehlen tue allerdings unter anderem ein Dorfladen, ein Treff- und Kommunikationspunkt und schnelles Internet. Dies soll aber bis Ende des Jahres sicher gestellt sein. Verbesserungswürdig sei die Verkehrsinfrastruktur und die Einkaufs- und Versorgungssituation.

Geplant ist, einen Servicepunkt einzurichten. Dies könnte im Antoniusheim sein. Viel Bedarf gebe es zu decken. Ob Apothekenservice, Geldautomat, Hol- und Bringdienst, Mitfahrdienste. Es gelte, so Langguth, „alltagstaugliche Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben für jede Generation und jede Lebenslage“ einzurichten und aufzubauen. Bezahlbare Technik soll eingesetzt werden, um den Menschen zu helfen. Rat und Hilfe kommen von dem AAL-Netzwerk mit seinem Projekt Invisa.

130 000 Euro stehen für die Machbarkeitsstudie zur Verfügung. Noch in diesem Jahr soll eine Feinkonzeptionierung der technischen Komponenten erarbeitet werden – wie zum Beispiel, wie der Servicepunkt aussehen solle. Im kommenden Jahr sollen dann in dem Servicepunkt erste Dienstleistungen umgesetzt werden, quasi als Prototyp.

Für den 15. und 24. Mai sind in Niedersaubach zwei so genannte Dia’Log-Cafés geplant, in denen konkrete Dienstleistungen und Bedarfslücken aufgelistet werden sollen. In dem Servicepunkt sollen auch Fachleute vor Ort sein, die die unterschiedlichsten Beratungen anbieten. Auf die Frage von Bürgern, wer das bezahle, betonte Bartz, dass sich das Projekt selbst tragen muss. Die Machbarkeitsstudie soll herausfinden, wie das passieren soll. Das könnten beispielsweise Dienstleister oder Lieferanten sein.

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