Stadt Lebach ist nun im Besitz einer großen Fossilien-Sammlung Ein historischer Schatz Lebach

Lebach · Fossiliensammler Egon Groß übergibt Sammlung mit mehr als 2000 Objekten an die Stadt.

  Großes Geschenk: (von links) Bürgermeister Klauspeter Brill, Eric Glansdorp, Egon Groß, Edith Glansdorp und Roman Werth bei der Übergabe im Rathaus. Die Sammlung umfasst Lebacher Eier, versteinerte Fossilien und vieles mehr.

Großes Geschenk: (von links) Bürgermeister Klauspeter Brill, Eric Glansdorp, Egon Groß, Edith Glansdorp und Roman Werth bei der Übergabe im Rathaus. Die Sammlung umfasst Lebacher Eier, versteinerte Fossilien und vieles mehr.

Foto: Foto: Kirsch/Stadt

Der Lebacher Fossiliensammler Egon Groß hat über Jahrzehnte hinweg in mühevoller Kleinstarbeit eine Sammlung mit zahlreichen interessanten Funden zusammengetragen: versteinerte Fossilien, verkieselte Hölzer und fast 2000 Lebacher Eier. Jedes für sich ein Unikat. Jetzt hat Egon Groß seine komplette Sammlung der Stadt Lebach geschenkt. „Sie soll in gute Hände kommen“, sagte er. „Im Rathaus ist sie der Öffentlichkeit zugänglich und wird für die nächsten Generationen erhalten.“

Die Lebacher Eier, ein kugelförmiges Erzgestein, waren eine besonders wichtige Grundlage der saarländischen Eisenindustrie und sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit. Vor 290 Millionen Jahren existierte in der Region, in der heute die Stadt Lebach liegt, ein Süßwassersee, der im tropischen Klima des Erdaltertums im Bereich von Rümmelbach seine tiefste Stelle hatte. „Es war eine Art Oase inmitten einer Wüste“, erklärte der Archäologe Eric Glansdorp bei der Übergabe der Sammlung.

Einige der Fossilien sind sogar nach Lebach benannt worden, so der Süßwasserhai Lebachacanthus oder das frühe Nadelholz Lebachia. Der einzigartigen Kombination aus hohen Temperaturen und gelösten Eisenmineralien im Süßwassersee mit seinen Lebewesen ist es zu verdanken, dass sich Versteinerungen der damaligen Tier- und Pflanzenwelt bis heute erhalten haben. Auch die Lebacher Eier sind Zeugnisse unendlich weit zurückliegender Vorgänge in der Geschichte der Erde.

Um 1970 hat Egon Groß damit begonnen, sich mit den Lebacher Eiern zu beschäftigen. „Steine haben mich schon immer interessiert“, erklärt er. Sein Freund Hans Backes aus Bergweiler habe ihm damals die Mineralogie erklärt und sei sein Mentor gewesen.

Bürgermeister Klauspeter Brill bedankte sich sowohl bei Egon Groß als auch bei dem Archäologen-Ehepaaar Eric und Edith Glansdorp, denn sie haben die Sammlung katalogisiert: „Wir sind froh und stolz, dass wir eine solche Sammlung geschenkt bekommen. Sie dokumentiert einen wichtigen Teil der saarländischen Geologie.“ Ein Teil der Sammlung ist bereits seit 2016 im Foyer des Rathauses ausgestellt. Fotos, Detailvergrößerungen und Tafeln mit viel Wissenswertem informieren über die Hintergründe, über die tropische Vergangenheit Lebachs und die Geschichte der Erde.

Besucher können die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigen. Durch die Schenkung besteht nun auch die Möglichkeit, die Exponate in den Vitrinen auszutauschen und die Ausstellung als Wanderausstellung auf die Reise zu schicken. Bei Interesse kann ein Rundgang für Schulen organisiert werden.

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