Naturwissenschaften am Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach Wenn Schüler mit Profis forschen
Lebach · Warum Lebacher Schülerinnen und Schüler nach Schulschluss noch die Schulbank drücken? Forschung heißt das Zauberwort.
Freitagsnachmittags freiwillig in der Schule? Ja! Seit vielen Jahren treffen sich viele Schüler zum selbstständigen Forschen und Erkunden – und haben dabei auch noch sehr viel Spaß, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Forschen, Experimentieren und die Teilnahme am Wettbewerb „Jugend forscht“ haben eine lange Tradition am Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach. Viele Schülergenerationen haben hier ihr Interesse an Naturwissenschaften gefunden und sie zum Beruf gemacht.
In diesem Jahr nutzen die GSG-Forscher neben den modern ausgestatteten Funktionsräumen der eigenen Schule auch das neu eröffnete Schülerforschungszentrum in St. Ingbert. Die beiden emeritierten Professoren Rolf Hempelmann und Dr. Gert-Wieland Kohring engagieren sich dort mit Begeisterung und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern des GSG an spannenden, zukunftsorientierten Projekten zu forschen und die neuen Labore zu nutzen.
Professor Kohring unterstützt mit seinem Know-how gleich mehrere Projekte. Darline Dezes beschäftigt sich unter seiner Anleitung mit Streptomyceten. Diese Bakterien könnten laut der Forschung eines Tages Antibiotika ersetzen.
Leana Büchel und Emil Zeitz erforschen die Wirkung von Aromaölen als Mittel zur Eindämmung von Schimmelpilzen. Jan Bassalik möchte aus Nahrungsmittelabfällen, wie etwa Kartoffelschalen, Energie gewinnen. Gina Bellmann und Lars Michels untersuchen die optimalen Wachstumsbedingungen von Cyanobakterien. Diese können bei der Fotosynthese CO2 abbauen. Helena Dell, Hanna Kartes, Nadja Siodlazeck forschen mit Professor Hempelmann an der Herstellung von „Grünem Stahl“. Mithilfe von Wasserstoff können sie so den CO2-Ausstoß bei der Stahlproduktion verringern.
Angeleitet von Physiklehrer Matthias Jacob haben Johannes Gall, David Gautrein, Moritz Hellbrück, Thore Klauck und Louisa Maaß am Geschwister-Scholl-Gymnasium 3D-Objekte gedruckt. Daraufhin öffnete auch die Universität des Saarlandes den GSG-Forschern ihre Pforten: Dr. Florian Schäfer am Lehrstuhl für experimentelle Methodik der Werkstoffwissenschaften führte mit den Schülerinnen und Schülern Druck- und Zugversuche mit den 3D-Objekten durch.
Betreut von Professor Olga Kalinina erforscht Lara Hombrecher am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung die Struktur des Coronavirus. Ihre Laborergebnisse werten die Schülerinnen und Schüler am GSG in der Jugend-forscht-AG von Betreuungslehrerin Margit Becker-Peters aus.
Neben den genannten Projekt-Teams nehmen quer durch alle Klassenstufen insgesamt 50 Schülerinnen und Schüler mit mehr als 20 Arbeiten an den Wettbewerben „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ teil. In der Vergangenheit wurde das GSG Lebach wiederholt als erfolgreichste saarländische Schule ausgezeichnet.
Fragen zu stellen, Schlüsselthemen der Zukunft zu erforschen, selbst wirksam zu werden und spannende Forschungsergebnisse zu erzielen – das alles vermittelt den Schülerinnen und Schülern ein großes Maß an Selbstbewusstsein, gerade in der oft erlebnisarmen Corona-Zeit, heißt es in der Pressemitteilung.
Neben der selbstständigen Erarbeitung wissenschaftlicher Themen lohne sich die Teilnahme an dem Wettbewerb gleich doppelt: Das Geschwister-Scholl-Gymnasium als erste saarländische MINT-Excellence-Schule darf seinen naturwissenschaftlich engagierten Schülerinnen und Schülern am Ende ihrer Schullaufbahn ein MINT-Zertifikat ausstellen, das beim Start in ihre berufliche Laufbahn viele Türen öffnen soll.