Familie aus Brasilien Zu Besuch in der alten Heimat Thalexweiler

Thalexweiler · Auf Einladung des Thalexweiler Vereins für Heimatkunde hat vor kurzem Sergio Dill mit seiner Familie aus Porto Alegre in Südbrasilien die Heimat seiner Vorfahren Franz und Nikolaus Dill in Thalexweiler besucht.

Sergio Dill (Dritter von links) mit Ehefrau Elegiane und den Schwestern Edilse und Marlene mit Luiz (rechts) vor dem Scholzenhaus.

Sergio Dill (Dritter von links) mit Ehefrau Elegiane und den Schwestern Edilse und Marlene mit Luiz (rechts) vor dem Scholzenhaus.

Foto: Klaus Altmeyer

Nikolaus Dill war schon im Jahr 1828 nach Südbrasilien in die so genannte Portugieserschneis ausgewandert, berichtet Thomas Besse als Vorsitzender des Thalexweiler Vereins für Heimatgeschichte. Denn die erste Landung von deutschen Aussiedlern in San Leopoldo datiert vom 25. Juli 1824.

Im nächsten Jahr wird daher der 200. Jahrestag der deutschen Besiedlung der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul gefeiert. Sergio und seine Schwestern versuchten die Ausreisestrecke ihres Vorfahren Franz Dill, der im Jahr 1845 in die neue Welt aufbrach, nachzuvollziehen und selbst abzufahren. Dieser war von Thalexweiler auf dem Landweg über Kusel nach Bingen gereist, und dann mit dem Schiff über Amsterdam nach Le Havre gefahren, wo die 18-köpfige Reisegruppe das dreimastige Segelschiff Olbers nach Brasilien bestieg.

In Thalexweiler konnten die Dills das 1715 erbaute Scholzenhaus innen und außen besichtigen. In diesem – früher der Abtei Tholey gehörenden – Privathaus hatte ihr Vorfahre, der Leinenweber Johann Dill, schon von 1784 bis 1790 eine Weinschenke betrieben. 1791 baute er das Stammhaus der Dills in der Gass. Im benachbarten Gasthaus Grohs-Thewes wurde bei Wein und Gesang über alte Zeiten auf Moselfränkisch und „Hunsrückisch“ geplaudert. Nächstes Jahr findet übrigens der Gegenbesuch in Südbrasilien statt.

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