Fallschirmjäger aus dem Saarland vor Aufbruch in Irak

Lebach · Sie werden Peschmerga-Kämpfer in die Bedienung von Gewehren, Pistolen und Panzerfäusten einweisen: Die ersten Bundeswehr-Soldaten aus dem Saarland werden in Kürze zu einer Mission in den Nordirak abkommandiert.

Die ersten Fallschirmjäger aus dem Saarland stehen kurz vor dem Aufbruch in den Nordirak . Noch im September sollen sie beginnen, Kämpfer der Peschmerga in die Bedienung von Waffen einzuweisen, mit denen Deutschland die Kurden im Kampf gegen die Terror-Miliz IS unterstützt. Insgesamt sind für diese Ausbildung 40 Soldaten aus Lebach , Saarlouis und Merzig vorgesehen (die SZ berichtete). Sie sollen sich allerdings nicht zeitgleich im Nordirak aufhalten, sondern nacheinander in Siebener-Gruppen in das Land reisen.

Die meisten der 40 Soldaten sind Angehörige des Fallschirmjägerbataillons 261 aus Lebach . Ihr Kommandeur, Oberstleutnant Markus Meyer, sagte der SZ, die Soldaten würden ihre Aufgabe in der Umgebung der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil unbewaffnet verrichten, für die Dauer ihres Aufenthaltes hätten sie Diplomatenstatus. Die Einweisung finde außerhalb des Kampfgebiets statt.

Bei den Soldaten aus Lebach handelt es sich um Angehörige der für spezielle Operationen ausgebildeten dritten Kompanie, die psychisch und körperlich besonders belastbar sind. In der Bundeswehr gelten sie als "Crème de la Crème" des Heeres. Der Kommandeur der Saarland-Brigade, Brigadegeneral Andreas Hannemann, sagte am Samstag beim Tag der offenen Tür der Lebacher Kaserne, der Verband habe gemäß seinem Motto "einsatzbereit - jederzeit - weltweit" den Auftrag, auch sehr kurzfristig bereit zu stehen. Dies gelte "ohne Einschränkungen". Zwei der Lebacher Soldaten, die in Kürze in den Irak entsandt werden, bestätigten der SZ, für sie sei die bevorstehende Mission "Routine", eine besondere Vorbereitung sei nicht erforderlich gewesen.

Im Nordirak werden sie sogenannten Multiplikatoren der Peschmerga die Funktionsweise deutscher Waffen, Geräte und Fahrzeuge erklären. Diese Multiplikatoren sollen das Wissen dann an die kurdischen Kämpfer weitergeben. Die Bundeswehr spricht übrigens von "Einweisung" und nicht von "Ausbildung". Denn Einweisung bedeute, dass die Peschmerga-Kämpfer bereits Waffen wie die Kalaschnikow bedienen können. Sie müssten also nicht an Waffen ausgebildet, sondern lediglich in die deutschen Systeme eingewiesen werden - weshalb der Aufenthalt für die Siebener-Gruppen eher eine Frage von Tagen oder Wochen, aber nicht von Monaten sein soll. Konkret erfolgt die Einweisung an den Gewehren G36 und G3, dem Maschinengewehr MG3, der Pistole P1, der Panzerfaust, an Handgranaten, Nachtsichtgeräten oder auch Sanitätsmaterial.

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