Helga Bühler-Hoffmann aus Lebach wird 80 ,,Es war eine unvergessliche Zeit“

Lebach · Die frühere Leichtathletin und mehrfache Olympiateilnehmerin Helga Bühler-Hoffmann feiert am Sonntag ihren 80. Geburtstag.

 Helga Bühler-Hoffmann, Leichtathletin, einzige saarländische Preisträgerin bei der Auszeichnung als Deutschlands Sportlerin des Jahres, mit  ihrer wertvollsten Trophäe, einer Skulptur von Armin Hary, geschaffen vom Bildhauer Schröder als Ehrenpreis der saarländischen Sportjournalisten. 

Helga Bühler-Hoffmann, Leichtathletin, einzige saarländische Preisträgerin bei der Auszeichnung als Deutschlands Sportlerin des Jahres, mit  ihrer wertvollsten Trophäe, einer Skulptur von Armin Hary, geschaffen vom Bildhauer Schröder als Ehrenpreis der saarländischen Sportjournalisten. 

Foto: spektrum bilderdienst/Peter Franz

Wenn sie erzählt, meint man, die Zeit sei stehen geblieben. Die ehemalige Fünfkämpferin und Weitspringerin Helga Bühler-Hoffmann aus Lebach feiert am Sonntag, 24. September, ihren 80. Geburtstag. Man glaubt es kaum, und sie wohl selbst am wenigsten. Geht sie doch täglich wandern, ins Fitnessstudio und bis letzte Woche hat sie auch noch Tennis gespielt. „Ich will mich nicht überfordern“, begründet sie das Ende ihrer „Tenniskarriere“.

Fit ist sie wie ein Turnschuh, und vor allem erinnert sie sich nicht nur an die sportlichen Erfolge zurück, sondern hat jeden Zeitungsartikel, jeden Bericht, jedes Foto fein säuberlich archiviert, nach Datum sortiert. Und selbst ihre Trainingseinheiten hat sie in einem Buch aufgeschrieben. Einen Trainingsplan gab es nicht. Und einen Trainer? Weit gefehlt. Heute kaum vorstellbar. Auch die Reisen hat sie meistens alleine meistern müssen. „Bei meinem USA-Trip habe ich durch Zufall in Los Angeles die UdSSR-­Mannschaft getroffen. Der Trainer hat mich gefragt, ob er für mich mit buchen soll, da wir die gleiche Route hatten.“ Das Zimmer teilte sie sich mit der Ex-Weitsprung-Weltrekordlerin Tatjana Schtschelkanowa.

„Der Sport hat mich geprägt, es war eine unvergessliche Zeit“, erinnert sie sich gerne. Und wie fing damals alles an? Bühler-Hoffmann: „Das hat sich so ergeben, wir waren mehrere Kinder in der Straße und haben uns getroffen, sind gelaufen und gesprungen, trainiert haben wir sozusagen auf der Straße.“ Mit 19 nahm sie in Melbourne an den Olympischen Spielen teil, sie wurde Zehnte. „Ich bekam einen Reisewecker als Preis.“ Und woher nahm sie ihre Motivation für die Wettkämpfe? „Natürlich die Reisen“, antwortet die „Miss sechs Meter“, wie sie auch genannt wurde. Damals hatte man kein Geld, in ferne Länder zu fliegen. Durch ihren Sport hat sie alle Kontinente gesehen. Und wurde als einzige Saarländerin zwei Mal Sportlerin des Jahres. Der Spaß durfte selbstverständlich nicht fehlen. Und die Erfolge ließen nicht auf sich warten. Wer kann schon von sich behaupten, drei Mal bei Olympischen Spielen gewesen zu sein? Sie war 1956 in Melbourne (10.), 1960 in Rom Sechste. 1964 in Tokio wurde sie Sechste im Fünfkampf und Achte im Weitsprung. „Wenn wir damals schon eine Halle fürs Training gehabt hätten und eine Kunststoffbahn“, vermutet die Sportlerin, hätte sie noch deutlich bessere Leistungen erzielen können. Mit 60 ist sie in Rente gegangen, die zweite Klippe, sagt sie, hat sie ebenfalls gut überwunden. Nun möchte sie die dritte Klippe, ihren 80. Geburtstag, ebenfalls ohne Probleme überspringen.

 Die Leichtathletin Helga Bühler-Hoffmann war mehrfache Meisterin und auch Olympia-Teilnehmerin.

Die Leichtathletin Helga Bühler-Hoffmann war mehrfache Meisterin und auch Olympia-Teilnehmerin.

Foto: Ferdi Hartung

Auf die Frage, was sie sich zu ihrem Geburtstag wünscht, antwortet Helga Bühler-Hoffmann: „Meine Wünsche sind begrenzt. Ich bin vielseitig interessiert und mobil. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt.“ Feiern wird sie außerhalb des Saarlandes - mit Ehemann Manfred und Sohn Peter und dessen Frau und noch ein paar wenigen Freunden.

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