Ernte in der Region Ernteausfälle bei Getreide und Gras 

Kreis Saarlouis  · Trockenes Frühjahr, zu viel Regen bis Ende Juni, dann Hitze und Starkregen im Wechsel – die Wetterkapriolen der vergangenen Monate sorgten vielerorts in der Region für Ertragsausfälle bei Gerste, Weizen, Roggen und Gras. Einzig der Mais stellt die Landwirte zufrieden.

 Bauer Johannes Schedler kann sich wenigstens über eine gute Maisernte freuen.

Bauer Johannes Schedler kann sich wenigstens über eine gute Maisernte freuen.

Foto: Fred Kiefer/Fred KIefer

Sowohl der Gresaubacher Landwirt Johannes Schedler als auch die Hüttersdorfer Landwirtin Theresia Croon, Vorsitzende im Kreis Saarlouis des Bauernverbands und seit März auch stellvertretende Landesvorsitzende, sind 2017 nicht zufrieden mit der Ernte. Die Trockenheit und die starken Regenfälle im Wechsel seit April haben Gras und Getreide nicht so wachsen lassen wie erhofft.
Johannes Schedler berichtet: „Da das Gras infolge der Trockenheit nicht so wuchs wie in normalen Jahren, konnte ich erst zwei Mal mähen. Im Vorjahr hatte ich um die jetzige Zeit schon drei Mal geerntet. Wie es derzeit auf den Wiesen aussieht, verspricht der demnächst geplante dritte Schnitt allerdings eine reichhaltige Ernte“. Der reichhaltige Regen der vergangenen Tage hat für einen vielversprechenden Wuchs gesorgt. Dennoch erntet er diesmal ein Drittel weniger als in den Vorjahren. Bäuerin Croon berichtet, dass der erste Schnitt zwischen 30 und 50 Prozent weniger Ertrag brachte als im Vergleich zu guten Erntejahren. Die Qualität sei aber gut. Die zweite Ernte werde sie erst Ende des Monats einholen.
Zurück zu Schedler, der je nach Standort der Anbaufläche Ertragseinbußen bei Wintergerste, Roggen und Weizen bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt hat. Problem sei auch gewesen, dass die Kornbildung beim Getreide wegen der Ernteverzögerungen durch den Regen zwischen Ende Juli und Anfang August beeichträchtigt worden sei. Eine Bauernregel besagt: „Peter und Paul macht dem Korn die Wurzeln faul“. Das heißt: Mit dem am 29. Juni gefeierten Namensfest für die Apostel Petrus und Paulus endet die Wachstumsphase beim Getreide: Ende Juni beginnt sich das Korn gelb zu färben. Während sowohl Schedler als auch Croon einen normalen Rapsertrag einfuhren, erwarten sie eine gute Maisernte. Der zu Futterzwecken angebaute Silomais steht übermannshoch mit kräftig ausgebildeten Kolben im Wuchs. „Mais litt zwar kurzzeitig unter Trockenstreß, bekam den Niederschlag aber noch zum rechten Zeitpunkt ab“, berichtet der Landwirtschaftsmeister.

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