Einlassen auf die Welt

Saarlouis. Stark an Glaubensaussagen und der persönlichen Herausforderung orientiert ist am gestrigen Mittwoch Claudia Kiehn als Militärpfarrerin für die Standorte Saarlouis, Lebach, Merzig, Perl und Trier in einem Gottesdienst eingeführt worden. Den Gottesdienst feierte Pfarrer Jörg Beckers in der evangelischen Kirche in Saarlouis mit zahlreichen Gästen

 Predigt von der Kanzel: Claudia Kiehn.

Predigt von der Kanzel: Claudia Kiehn.

Saarlouis. Stark an Glaubensaussagen und der persönlichen Herausforderung orientiert ist am gestrigen Mittwoch Claudia Kiehn als Militärpfarrerin für die Standorte Saarlouis, Lebach, Merzig, Perl und Trier in einem Gottesdienst eingeführt worden. Den Gottesdienst feierte Pfarrer Jörg Beckers in der evangelischen Kirche in Saarlouis mit zahlreichen Gästen. Militärdekan Reinhard Gorski mahnte, die neue Pfarrerin ebenso wie die Soldaten brauchten und könnten "nicht die Welt retten. Denn unterm Strich ist die Welt nicht von uns zu retten." Gorski rief den christlichen Glauben in Erinnerung, wonach allein Christus der wahre Retter sei. Der Dekan gab Kiehn auf den Weg, sich nicht überfordern zu lassen und sich nicht selbst zu überfordern.

Kiehn, 45, hob in ihrer Predigt auf das christliche Verständnis ab, wonach es "hier auf der Erde keinen Ort gibt, der wirklich unsere Heimat wäre". Die Soldaten, sagte die neue Militärpfarrerin, ließen sich "in diese schreckliche Wirklichkeit unserer unerlösten Welt", in die "unselige Wirklichkeit unserer Heimatlosigkeit" ein. Sie deutete den Gruß der Fallschirmjäger, "Glück ab", mit einem "Sprung in die schmutzige Wirklichkeit".

Nachdem die Urkunde zur Ernennung verlesen war, gaben ihr unter anderem Pfarrer und Pfarrerinnen, der katholische Militärseelsorger Marius Merkelbach und General Andreas Hannemann, Kommandeur der Luftlandebrigade 26, Segenswünsche mit auf den Weg, begleitet von der Geste des Handauflegens.

Beim Empfang im Offizierscasino sagte Oberst Reinhard Felsmann, Chef des Landeskommandos Saarland und Standortältester, die Militärpfarrer leisteten eine "Herkulesaufgabe". Ihre Bedeutung habe mit den Einsätzen zugenommen. Sie seien Ansprechpartner "außerhalb militärischer Strukturen" im Einsatz, am Standort und in den Familienbetreuungszentren.

 Pfarrer Jörg Beckers mit (von links) dem katholischen Militärpfarrer Marius Merkelbach, den Militärpfarrerinnen Susanne Schart, Claudia Kiehn und Militärdekan Reinhard Gorski. Fotos: Hartmann Jenal (3), Werb (1)

Pfarrer Jörg Beckers mit (von links) dem katholischen Militärpfarrer Marius Merkelbach, den Militärpfarrerinnen Susanne Schart, Claudia Kiehn und Militärdekan Reinhard Gorski. Fotos: Hartmann Jenal (3), Werb (1)

 General Andreas Hannemann und der katholische Standortpfarrer Marius Merkelbach beim Segensvotum für Pfarrerin Kiehn.

General Andreas Hannemann und der katholische Standortpfarrer Marius Merkelbach beim Segensvotum für Pfarrerin Kiehn.

 Predigt von der Kanzel: Claudia Kiehn.

Predigt von der Kanzel: Claudia Kiehn.

 Pfarrer Jörg Beckers mit (von links) dem katholischen Militärpfarrer Marius Merkelbach, den Militärpfarrerinnen Susanne Schart, Claudia Kiehn und Militärdekan Reinhard Gorski. Fotos: Hartmann Jenal (3), Werb (1)

Pfarrer Jörg Beckers mit (von links) dem katholischen Militärpfarrer Marius Merkelbach, den Militärpfarrerinnen Susanne Schart, Claudia Kiehn und Militärdekan Reinhard Gorski. Fotos: Hartmann Jenal (3), Werb (1)

 General Andreas Hannemann und der katholische Standortpfarrer Marius Merkelbach beim Segensvotum für Pfarrerin Kiehn.

General Andreas Hannemann und der katholische Standortpfarrer Marius Merkelbach beim Segensvotum für Pfarrerin Kiehn.

Der katholische Standortpfarrer Merkelbach unterstrich, er sei bei den Soldaten "immer herzlich aufgenommen worden. Wir werden gebraucht." Professor Joachim Conrad hieß Kiehn für den Kirchenkreis Saar West willkommen. Denn die Militärpfarrer-Stelle sei zugleich die reguläre dritte Pfarrstelle der Saarlouiser Kirchengemeinde. Denn anfangs, als im 19. Jahrhundert mit den Preußen auch Protestanten in die Stadt kamen, habe es hier nur den evangelischen Militärpfarrer gegeben. Aus diesem "Garnisonsprediger" sei im Laufe der Zeit der "Garnisons- und Zivilprediger" geworden, also auch der Gemeindepfarrer.

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