Ein fliegender Finne und viele Pechvögel
Lebach · Bei der 26. Auflage der ADAC Litermont-Rallye gab es neben dem strahlenden Sieger Teemu Suninen eine ganze Reihe Pechvögel. Der größte war Fabian Kreim, der auf den Strecken im Saarland und in Frankreich 13 Bestzeiten setzte und dennoch nicht gewann.
Die Zahl 13 gilt als Unglückszahl. Seit Samstag kann auch Rallye-Pilot Fabian Kreim davon ein Lied singen. Bei der 26. Litermont-Rallye war er im Skoda Fabia der dominierende Mann. Doch auch 13 Bestzeiten auf den 14 Wertungsprüfungen (WP) sollten dem 22-Jährigen nicht zum Sieg reichen. Den durfte auf dem Bitscher Platz in Lebach der Finne Teemu Suninen bejubeln.
Kreim dagegen musste sich beim zwölften von 14 Läufen zur deutschen Rallye-Meisterschaft nach seinem Fahrfehler am Freitag auf WP 4 mit Rang vier begnügen. "Ich habe eine Kuppe nicht richtig getroffen und das Auto nach der Landung auf der Wiese nicht mehr kontrollieren können", erläuterte Kreim das entscheidende Missgeschick, das ihn über sechs Minuten kostete.
Zwei Fahrer hatten sogar noch mehr Pech: Der nach Kreims Ausfall zunächst souverän führende Mark Wallenwein (Stuttgart) musste seinen Fabia R5 mit defekter Servolenkung vor WP 9 abstellen. Und auch der saarländische Hoffnungsträger Jörg Broschart war nicht vom Glück verfolgt. Am Zuschauerpunkt der WP 12 "Hoxberg" hatten sich etwa 60 Schaulustige eingefunden.
Vergebliches Warten
"Der Broschart wird immer besser", freute sich Robert Bornträger aus St. Wendel. Ein Auto nach dem anderen bog vor dem Fan-Tross auf der Landstraße vor Saarwellingen nach links ins Feld ab. Sogar die lange vermisste Sonne tauchte zwischenzeitlich auf - nur auf den Piloten aus Schiffweiler warteten die Zuschauer vergeblich. Der Grund: Broschart war mit dem Mitsubishi Lancer Evo IX in einen Graben gerutscht und hatte sich die Radaufhängung demoliert. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf Platz vier.
Freude herrschte dagegen beim siegreichen Finnen: "Ich bin froh über den Sieg. Das war eine der schwierigsten Rallyes , die ich gefahren bin", sagte Suninen. "Alle paar Meter war die Bodenbeschaffenheit eine andere." Zu den Gewinnern im Saarland gehörte auch Ruben Zeltner. Im Porsche 911 kam der Spitzenreiter der Meisterschaft hinter dem vierfachen deutschen Meister Hermann Gaßner senior als Dritter ins Ziel. "Ich bin mehr als zufrieden. Das war eigentlich eine reine Allrad-Rallye. Dass wir mit dem heckbetriebenen Porsche so gut punkten, hätte ich nicht erwartet", sagte Zeltner, der nach Wallenweins Ausfall und Kreims Pech die Titelverteidigung dicht vor Augen hat.
Bester Saarländer war Hanno Brocker auf Rang fünf: "Das ist natürlich ein gutes Ergebnis. Zumal wir wohl das älteste Auto in den Top Zehn haben." Zwei Plätze hinter dem Piloten aus Wolfersweiler im Ford Cosworth ärgerte sich Stefan Petto (Nonnweiler) zunächst über die fehlende Zehntelsekunde, die ihn den Divisionssieg gegenüber Heiko Hahn kostete. Dann aber hielt der in der Vorwoche bei der Kohle & Stahl mit dem Saarlandmeister-Titel vor Augen ausgeschiedene 23-Jährige fest: "Es war für uns eine gute Rallye. Dass wir mit dem Serienauto so gut mithalten, hätte ich nie gedacht. Letzte Woche war es deprimierend, heute das entschädigt ein bisschen."