Durchblick statt Rauschbrille

Lebach. Auf den ersten Blick dachte man in der Sporthalle des Lebacher Berufsbildungszentrums BBZ in der Dörrenbachstraße an Spiel, Sport, Spannung. Doch was wie Unterhaltung ausschaute, hatte einen ernsten Hintergrund. Es ging um eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gegen Nikotin und Alkohol. Der Parcours stießen auf regen Zuspruch

Lebach. Auf den ersten Blick dachte man in der Sporthalle des Lebacher Berufsbildungszentrums BBZ in der Dörrenbachstraße an Spiel, Sport, Spannung. Doch was wie Unterhaltung ausschaute, hatte einen ernsten Hintergrund. Es ging um eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gegen Nikotin und Alkohol. Der Parcours stießen auf regen Zuspruch. Thomas Bär, vom Verband saarländischer Jugendzentren, half beim Würfelspiel und meinte: "Das ist eine gute Sache, um ins Gespräch zu kommen. Vor allem mit den Jüngeren." Melanie Jost und Sabrina Henz, beide 19 Jahre alt und Schülerinnen der Industrieklasse, balancierten mit einer Rauschbrille, die etliche Promille simuliert, auf der Nase durch die Halle. "Komisch. Schwindlig", so ihr Kommentar. Im Zelt in der Ecke hatten sich Lutvina Dibra, Siriton Kirsch und Jennifer Kleer zurückgezogen. Zusammen mit ihren Klassenkameradinnen waren sie dabei, ein Quiz zu lösen. Die Mitmachaktionen in der Turnhalle waren gewissermaßen das Warm-up für die Filmvorführungen im Lebacher Kino Haas. Auch in den Spielfilmen ging es um Drogen. Allerdings wurde die Prävention auch hier unterhaltsam und nicht mit pädagogischem Zeigefinger angepackt. So zeigte man keine langatmigen Dokumentationen mit abschreckenden Bildern, sondern hatte je nach Alter passende Spielfilme im Programm. So erzählt der Film "Das Jahr der ersten Küsse" beispielsweise, was bei sturmfreier Bude inklusiv Party in Papas Kellerbar passieren kann. Die Berliner Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat das Programm für diese "Jugendfilmtage. Nikotin und Alkohol. Alltagsdrogen im Visier" bereits 2005 gestartet. Seitdem tourt man jährlich durch ein Dutzend Städte. Im Saarland machte das Lebacher BBZ, stellvertretend für den Landkreis Saarlouis, den Anfang. 2010 sollen Aktionen in den Landkreisen St. Wendel und Merzig und im Regionalverband Saarbrücken folgen. Zu den Filmtagen hatte man auch die Schulen der Umgebung eingeladen. Nach dem Prinzip Wer-zuerst-kommt-mahlt-zuerst, konnten Jugendliche aus Schmelz, Nalbach und von der Nikolaus-Groß-Schule mitmachen. Insgesamt wurden zirka 750 Schüler ab zwölf Jahren angesprochen.

Auf einen BlickDie Zahl der jugendlichen Raucher ist deutlich zurück gegangen, und zwar von 28 auf 15 Prozent. Mögliche Gründe dafür sind Aufklärungskampagnen, Preiserhöhungen, gesetzliche Maßnahmen, die den Kauf von Zigaretten erschweren. Es greifen auch weniger Jugendliche zu Alkohol. Allerdings haben sich die Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen verdreifacht. Wurden 2005 bundesweit 9000 Fälle registriert, zählte man im vergangenen Jahr rund 23 500 Fälle. (Angaben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). hof

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