Dorf macht mobil gegen Raser

Niedersaubach · Nach der Ablehnung durch den Lebacher Stadtrat setzen sich nun die Bürger für ein Blitzgerät ein.

 Mit Karacho geht's aus Niedersaubach heraus in Richtung Rümmelbach, obwohl dort nur 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. Foto: Kiefer

Mit Karacho geht's aus Niedersaubach heraus in Richtung Rümmelbach, obwohl dort nur 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. Foto: Kiefer

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Nachdem der Stadtrat Lebach in seiner vorigen Sitzung die Anschaffung eines mobilen Geschwindigkeitsüberwachungerätes (Blitzer) zur Verwendung im Stadtteil Niedersaubach abgelehnt hatte, berief Ortsvorsteher Hans Schmitz eine Bürgerversammlung mit Bürgermeister Klauspeter Brill ein. Er wollte damit den Einwohnern von Niedersaubach und Rümmelbach klar machen, dass er den Einsatz eines Blitzgerätes zur Überwachung der Geschwindigkeit von Autos in den Ortsdurchfahrten der beiden Dörfer noch lange nicht aufgegeben hat. Zudem wollte Schmitz die Meinung der Leute zu dem Thema hören.

Zwar kamen zur Zusammenkunft im Antoniusheim in Niedersaubach nur 40 Personen, doch der Ortsvorsteher war über die Resonanz keineswegs enttäuscht, wenn er erklärt: "Ich habe nicht mit mehr Personen gerechnet, da einige Bürger erst von der Arbeit nach Hause kamen, als die Versammlung begann. Ich konnte aber aus den Wortmeldungen heraushören, dass die Raser die Anwohner der Antonius Straße in Niedersaubach und der Hermannstraße in Rümmelbach auf die Palme bringen." Eine Stimme aus dem Kreis der Bürger sagte mit scherzhaftem Unterton: "Wenn ein Blitzer aufgestellt wird, werden 190 von 200 Autos geblitzt."

Die L 334, so die Bezeichnung für die Landstraße zweiter Ordnung zwischen Lebach und Schmelz über Limbach, verführt in der fast kerzengeraden Ortsdurchfahrt von Niedersaubach zum Rasen. Innerorts sind aber nur 50 Sachen erlaubt. Und obwohl die Ortseinfahrt von Niedersaubach von Rümmelbach her unmittelbar hinter einer scharfen Rechtskurve liegt, halten sich etliche Autofahrer nicht an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Auch die Einengung der Straße am Ortseingang von Lebach her hindere Autofahrer nicht am langsameren Fahren, wie Anwohner berichteten.

Bürgermeister Brill ist persönlich der Auffassung, dass eine Geschwindigkeitsüberwachung an den Ortsdurchfahrten der Stadtteile notwendig sei. Er hatte bereits bei einem früheren Termin bekannt gegeben, dass ihm die Sicherheit der Bürger mehr am Herzen liege, als der Führerschein eines unverantwortlichen Autofahrers. Ortsvorsteher Hans Schmitz erklärte in seiner Bilanz: "Wenn der Stadtrat den Einsatz eines Blitzers erneut ablehnen sollte, gehen wir auf die Straße."

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