Die Sammlung bleibt unvollständig

Lebach · Michael Rosport verpasste beim 62. Lebacher Pferderennen mit „Decorum“ nur knapp das „Grüne Band der Saar“. Im Hauptlauf preschte der Wallach des Lokalmatadoren mit einer Dreiviertel-Länge hinter „Rihanna“ ins Ziel. 5000 Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse.

 Immer vorne: „Rihanna“ mit Reiterin Esther Ruth Weißmeier (4. von links) gewann knapp vor „Decorum“ (ganz rechts). Foto: Seeber

Immer vorne: „Rihanna“ mit Reiterin Esther Ruth Weißmeier (4. von links) gewann knapp vor „Decorum“ (ganz rechts). Foto: Seeber

Foto: Seeber

Sonntagnachmittag, 17.45 Uhr, Lebach : Auf der Rennwiese am Hofgut "La Motte" bebt der Boden. Dicht an dicht drängen sich die rund 5000 Zuschauer entlang der Zielgeraden und fiebern beim 62. Lebacher Pferderennen dem Höhepunkt entgegen: der Entscheidung im Lauf um das "Grüne Band der Saar ". So viele Besucher wie diesmal gab es hier schon lange nicht mehr.

Experten und Szenekenner sind dabei in der Unterzahl. Familien mit Kindern überwiegen. Sie haben den Sonntagsausflug an den Stadtrand verlegt, wo sich ein riesiges Wiesenstück einmal im Jahr von einer holprigen Kuhweide in eine echte Turfbahn verwandelt.

So glamourös wie auf den großen Galopprennbahnen in Baden-Baden oder Berlin geht es in Lebach nicht zu, aber die Leistungen der Rosse und Reiter in den Rennen können sich sehen lassen. Das bunt gemischte Publikum ist jedenfalls begeistert und kommt auf seine Kosten, zumal der Eintritt frei war.

Lauf sieben, das Hauptrennen um das Grüne Band, toppt dabei alles. Einen Großteil der 2300 Meter langen Strecke haben die sieben Jockeys und ihre Pferde bereits hinter sich gebracht, die Spannung steigt. Mit wirbelnden Hufen donnern die Vollblüter gerade in den Schlussbogen und dem Preisgeld von 6600 Euro entgegen. Männer mit Ferngläsern spähen nach ihren Favoriten und sehen "Rihanna " vorn, verfolgt von "Decorum", dem Pferd von Lokalmatador Michael Rosport. "Das ‚Grüne Band‘ fehlt mir noch in meiner Sammlung", meinte der Besitzer des acht Jahre alten Wallachs und frühere Jockey vor dem Start. Doch wie es aussieht, bleibt es beim Traum. "Rihanna " ist in Topform und Reiterin Esther Ruth Weißmeier sowieso. Zuvor hatte die 17-jährige Amazone vom Niederrhein schon die Rennen fünf und sechs gewonnen und reichlich Optimismus getankt. "Ich rechne mir auch im Hauptrennen gute Chancen aus", sagte das 50-Kilo-Leichtgewicht vor ihrem dritten Einsatz.

Das Bauchgefühl täuschte sie nicht. Weißmeier und ihre siebenjährige Stute lassen sich den Sieg auf den letzten Metern nicht mehr nehmen. "Decorum" und Jockey Michelle Blumenauer bleiben zwar bis zuletzt dran, müssen sich der einzigen Stute im Feld dann aber doch mit einer Dreiviertel-Länge Rückstand geschlagen geben. Folge: Tosender Applaus und Jubelschreie bei den richtigen Tippern. Ihr Einsatz hatte sich verdreifacht. "Das war das erste Mal, dass ich drei Siege an einem Renntag geholt habe", strahlte Weißmeier im Ziel. Die Taktik war dabei jedes Mal die Gleiche: "Ich hab immer von vorne gewonnen."

Keine Zeit zum Wetten

Hans Gerd Löw hatte vor dem Start das Pferd aus Lebach favorisiert. Im letzten Jahr lag der Chef-Organisator mit seinem Tipp "Petit Filou" noch richtig, diesmal knapp daneben. Einen Wettschein füllte er übrigens nicht aus. Keine Zeit. Der Beauftragte des Zweckbetriebs zur Förderung des Pferderennsports in Lebach und sein Team hatten zu viel Arbeit. Arbeit, die sich lohnte. "Es waren sehr viele Zuschauer da. Es gab keine Stürze und acht spannende Läufe", resümierte Löw später und freute sich über einen gelungenen Renntag.

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