Die Geburt Jesu
Dörsdorf · Fast so alt wie die Pfarrkirche Maria Königin sind auch die Krippenfiguren. Sie stammen von einem Schnitzer aus der Eifel. Stall und Hintergrund mussten allerdings schon erneuert werden.
So könnte Bethlehem vor 2000 Jahren ausgesehen haben. Sonja Paul vom Malstübchen in Steinbach hat im vergangenen Jahr den Hintergrund der Dörsdorfer Krippe neu gestaltet. Im Internet habe sie geforscht wie die Geburtsstadt von Jesus damals ausgesehen haben könnte, erklärt Küsterin Maria Wilhelm, die mit ihrer Stammmannschaft seit zehn Jahren unter anderem für den Aufbau der Krippe zuständig ist. Das Ergebnis: Olivenbäume und Palmen recken sich in den Himmel, der in vielen Farben leuchtet. Angepasst hat die Künstlerin in ihrem Hintergrundbild auch die Pflanzen, die das ganze Jahr über in der Dörsdorfer Kirche stehen. Der Ficus benjaminii streckt seine Blätter in die Malerei hinein.
Wie in allen Krippen weist der Stern den Weg. In Maria Königin sind die Heiligen Drei Könige schon zu sehen. Sie sind auf dem Weg zur Krippe. Ein Feuer lodert, die Hirten haben sich mit ihren Schafen ums Feuer versammelt. Der Verkündigungsengel thront über allen. Etwas Besonderes weist die Dörsdorfer Krippe auf. Wie überall liegt das Jesuskind auf Heu und Stroh in der Krippe. Um den Dreikönigstag wird das Jesuskind aus der Krippe geholt und sitzt dann auf dem Schoß seiner Mutter. Die Küsterin zieht das Jesuskind dann auch um. Lag es zuvor, wie es heißt "in Windeln gewickelt in der Krippe" trägt es nun ein weißes Gewand und empfängt die Könige im Sitzen.
Den Stall hat vor Jahren der bereits verstorbene Egon Haupert neu errichtet. Seit vielen Jahren gehören Armin Wilhelm, Rudolf Schnur, Jürgen Fuchs und Sohn Michael, der für die Elektrik zuständig ist, sowie Armin Gutfreund zum Stammteam Krippenauf- und -abbau.
Über die Geschichte der Krippenfiguren ist wenig bekannt. Nur soviel, dass sie in der Eifel geschnitzt und von Pastor Zimmer angeschafft wurden. Die Dörsdorfer Kirche Maria Königin feierte in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Figuren wurden kurze Zeit später gekauft, wahrscheinlich von Spendengeldern, aber Genaues weiß Wilhelm nicht. Sie sind alle noch im Original und in den Originalkostümen erhalten, nur der Stall und der Hintergrund mussten im Laufe der fünf Jahrzehnte erneuert werden. Fürs nächste Jahr ist angedacht, auch die Platten der Unterkonstruktion auszuwechseln. Der Krippenaufbau in der Dörsdorfer Kirche ist nicht so einfach. Das Weihnachtsgeschehen von Bethlehem muss um einen großen Pfeiler herum gebaut werden, was aber auch seinen Reiz hat: Die Krippe wird aus verschiedenen Blickwinkeln gezeigt.
