Blei in Trinkwasser Die Bleiwerte im Lebacher Trinkwasser sind in Ordnung

Lebach · Für Aufregung sorgten Ende März und Anfang April Mitteilungen an die Eltern der Kindern im städtischen Kindergarten in Lebach und im katholischen Kindergarten Landsweiler (die Stadt ist Eigentümerin des Gebäudes), dass im Trinkwasser eine erhöhte Bleikonzentration festgestellt worden sei.

 Einwandfrei und ohne Schadstoffe: Das Trinkwasser in den öffentlichen Lebacher Gebäuden.

Einwandfrei und ohne Schadstoffe: Das Trinkwasser in den öffentlichen Lebacher Gebäuden.

Foto: Bartz/unknown

Auch im Dorfgemeinschaftshaus Eidenborn wurde eine erhöhte Bleikonzentration gemessen. Das Gesundheitsamt war informiert worden, in den Kitas durfte nur noch Wasser aus Flaschen zum Trinken und zur Nahrungszubereitung verwendet werden. Zuerst sah es im städtischen Kindergarten Lebach so aus, dass die erhöhte Konzentration durch die Rohre verursacht worden sei. Doch eine weitere Beprobung ergab, dass ein Probehahn Schuld war (wir berichteten). Bürgermeister Klauspeter Brill hatte direkt angeordnet, in allen städtischen Gebäuden Proben zu entnehmen und zu untersuchen, um den Grund der erhöhten Konzentration zu finden. Dabei wurde im Landsweiler Kindergarten ebenfalls ein leicht erhöhter Bleiwert im Trinkwasser festgestellt. Doch auch in Landsweiler gab es nach ein paar Tagen Entwarnung. Die Fehlerquelle war auch dort ein Probehahn.

Das Lebacher Rathaus bestätigt in einer Pressemitteilung, dass nach einer weiteren Beprobung keine Bleibelastung im Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden festzustellen sei.

Nach der Trinkwasserverordnung sind regelmäßige Kontrollen des Trinkwassers an allen öffentlichen Entnahmestellen durchzuführen. Das Gesundheitsamt Saarlouis empfiehlt dabei einen zeitlichen Abstand von drei bis fünf Jahren; die Stadt Lebach beprobt ihre Entnahmestellen alle drei Jahre. Im Rahmen einer solchen Routinekontrolle wurde zum Anfang des Jahres ein erhöhter Bleiwert in der Kita Lebach festgestellt. Zur Eingrenzung der Ursache wurden umfangreiche Beprobungen an verschiedenen Entnahmestellen innerhalb der Kita durchgeführt. So genannte Probeentnahmehähne wurden dabei als Verursacher der erhöhten Bleiwerte festgestellt, hieß es nach der Untersuchung.

Probeentnahmehähne sind erforderlich, um mikrobiologische Proben zu entnehmen. Damit nicht durch den Hahn selbst die Probe verunreinigt werden kann, wird er vorher abgeflämmt. Blei und andere Schwermetalle werden allerdings nicht durch eine solche mikrobiologische Untersuchung nachgewiesen, sondern durch eine chemisch-physikalische. Und genau hier liege das Problem, ist in der Stellungnahme erklärt. Durch das Abflämmen setzen die Probeentnahmehähne Metallanteile frei – auch Blei. Deswegen sind sie für die Entnahme von chemisch-physikalischen Proben ungeeignet.

 Die zwischenzeitlich von einem Fachlabor ausgewerteten Proben zeigten dabei in allen Gebäuden das
gleiche Bild: Das Trinkwasser ist an allen normalen Entnahmequellen absolut unbedenklich und von einer guten Qualität. Erhöhte Messwerte wurden auch hier ausschließlich in Vergleichsproben aus den erwähnten Entnahmehähnen gemessen. Verschiedentlich waren die Bleiwerte auch an Entnahmehähnen unmittelbar hinter der Wasseruhr leicht erhöht. Wasseruhren enthalten nach Expertise des Fachlabors einen hohen Messing-Anteil, welcher seinerseits auch für das Einbringen von Blei verantwortlich sein kann, wenn das Wasser dort über einen längeren
Zeitraum stagniert (beispielsweise über das Wochenende).

Die hierdurch leicht erhöhten Bleiwerte können allerdings durch regelmäßige Spülungen nach längerer Stagnationszeit vermieden werden. Die Stadt Lebach hat daher den Einbau von Wasserhähnen mit einer programmierbaren, automatischen Spülung veranlasst. Die vorsorglich verfügten Nutzungseinschränkungen des Trinkwassers im Dorfgemeinschaftshaus Eidenborn sowie in der Kita Landsweiler konnten aufgrund dieser Vorkehrungen und Ergebnisse aufgehoben worden.

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