Gute Aussichten für das Lehrschwimmbecken in Lebach Hoffnung fürs Lebacher Lehrschwimmbecken

Lebach · Das Lehrschwimmbecken an den Förderschulen bleibt geschlossen. So wie es aussieht, wird es aber weiterhin das Schwimmbad geben.

2018 wird das Lehrschwimmbecken definitiv nicht mehr öffnen. Wann genau wieder Schwimmunterricht stattfinden kann, steht noch in den Sternen. Durch das Gesamtkonzept, wenn es denn abgesegnet wird, kann sich die Baumaßnahme bis 2025 hinziehen. Hört sich lange an und ist auch für die jetzigen Schüler, Eltern, Lehrer und Sportler sicher noch weit weg, aber besser eine Sanierung als eine Schließung. Die Lösung soll natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in der Vergangenheit nicht optimal gelaufen ist. So schreibt es auch der Rechnungshof in seinem Jahresbericht: Der massive Sanierungsstau der Schwimm- und Sporthalle hat zu immer mehr technischen Defekten geführt, sodass derzeit Teile der Sporthalle nur begrenzt nutzbar sind und die Schwimmhalle deshalb komplett geschlossen ist (wir berichteten).

Der Landesrechnungshof des Saarlandes hat in seinem Jahresbericht 2017 über die bauliche Entwicklungsplanung im Schulareal Lebach berichtet. Darin heißt es, dass in der Sport- und Schwimmhalle, die 1985 erbaut und bis dato unsaniert sei, ein massiver baulicher und haustechnischer Sanierungsstau zu verzeichnen sei. Seit Juni 2013 war das mit Legionellen kontaminierte Trinkwasser weder durch organisatorische Maßnahmen noch durch technische Optimierung der alten Haustechnik zu reinigen. Laut Aussage des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport sei letztendlich die zentrale Warmwasserbereitung erneuert worden.

Das Ergebnis der Trinkwasserprobe vom 15. Mai 2017 (Datum des Prüfberichts) sei in Ordnung gewesen. Das Schwimmbad, so heißt es weiter, „ist jedoch aufgrund weiterer erheblicher Defekte der maroden Haustechnik voraussichtlich auch im Jahr 2018 nicht betriebsfähig“. Auch an der Baukonstruktion, der sehr strukturierten Dachlandschaft sowie der Innen- und Außenwandkonstruktion seien erhebliche Mängel zu verzeichnen. Zur Nutzung des Versammlungsbereichs seien zudem brandschutztechnische Arbeiten am gesamten Gebäude notwendig.

Bereits im Juli 2015 sei ein Planungsauftrag an die Bauverwaltung zur Erstellung einer Bestandsaufnahme gegangen. Die Sanierung des Gebäudes sollte 2016 erfolgen. Dazu habe das Ministerium angemerkt, dass eine Kostenvoranmeldung – Bau – bis Ende 2018 vorliege. Entscheidend sei die Frage, „für wen was tatsächlich gebraucht werde“.

Die Bewertung und Empfehlung des Rechnungshofs fällt entsprechend aus: Die Defizite der Schwimm- und Sporthalle bestätigen die Beanstandungen des Rechnungshofs bezüglich der fehlenden Bauunterhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, insbesondere der sehr maroden technischen Gebäudeausrüstung aus dem Jahr 1985. Der Rechnungshof hatte darauf hingewiesen, dass dringender Handlungsbedarf bestehe und grundsätzliche Instandsetzungsstrategien erforderlich seien, um das Gebäude nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sparsam und nachhaltig zu sanieren.

Gegenstand der Prüfung waren die Gebäude der landeseigenen Förderschulen „Hören und Sehen“ (Ruth-Schaumann-Schule und Louis-Braille-Schule) mit ihren Außen- und Erschließungsanlagen sowie das Gebäude der Nikolaus-Groß-Schule (Privatschule des Bistums Trier). Der Rechnungshof ist der Frage nachgegangen, ob alle Aspekte einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Gesamtplanung unter Berücksichtigung weiterer Themen wie Schulentwicklung, Demografie, Migration und Inklusion in einem Gesamtkonzept zusammengeführt wurden. „Dies war nicht der Fall“, erläutert Klaus Schmitt, Präsident des Landesrechnungshofes. „Es waren weder klare Strukturen noch eine effiziente Zusammenarbeit erkennbar.“ Wie in der Grafik zu sehen, hat der Rechnungshof eine Erschließungsvariante aufgezeigt, die das gesamte Areal auf kurzem, barrierefreiem Weg sicher für beide Förderschulen erschließen könnte. In der Zukunftsplanung sind alle Gebäude auf dem Schulgelände mit einbezogen. Durch den direkt vom Busbahnhof zugänglichen Verbindungsbau können beide Förderschulen und die zukünftige Multifunktionshalle erschlossen werden. Der Schulhof vor der Louis-Braille-Schule soll ausschließlich als Pausenfläche verkehrsfrei bleiben. Der Bereich vor den Gebäuden der Nikolaus-Groß-Schule soll als Schulhof angelegt werden. Zu diesem Punkt haben die beiden Ministerien laut Auskunft des Rechnungshofes eine mögliche Bauplanung vorgelegt, die bis 2020 bei weiteren Maßnahmen berücksichtigt werden soll.

Frank Finkler, Direktor beim Rechnungshof des Saarlandes, der die Prüfung vollzogen hat, geht davon aus, dass das Ministerium für Bildung und das Innenministerium der Planung zustimmen, „denn die Ministerien haben unseren Vorschlag im Wesentlichen aufgegriffen.“

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