Volleyball Das Küken hat keine Angst vor großen Tieren

Lebach · Sie ist jung, sie ist pfiffig, sie spielt frech. Und Frechheit siegt ja oft. Auch am Sonntag? Dann empfängt Lea Schmitt mit dem TV Lebach Spitzen- reiter Sinsheim.

 Lea Schmitt zieht ab. Die 16-Jährige hat sich auf Anhieb einen Stammplatz beim Volleyball-Drittligisten TV Lebach erkämpft.

Lea Schmitt zieht ab. Die 16-Jährige hat sich auf Anhieb einen Stammplatz beim Volleyball-Drittligisten TV Lebach erkämpft.

Foto: Thiel Achim/Thiel

Wenn Volleyball-Drittligist TV Lebach an diesem Sonntag um 15 Uhr den SV Sinsheim ans Netz bittet, werden in der Sporthalle Lebach die Ränge beben und die favorisierten Gäste ein mulmiges Gefühl haben. Die Rekordkulisse der Liga schüchtert ein. Trotzdem ist der Aufsteiger im Duell mit dem Tabellenführer Außenseiter. Chancenlos ist er aber nicht, wie der 3:2-Coup in der Hinrunde zeigte. „Die Lage ist absolut gleich. Die stehen an der Spitze. Unser Ziel ist der Ligaverbleib. Wenn wir kämpfen, Stimmung machen und uns als Team präsentieren, ist wieder was drin“, sagt Lea Schmitt. Erst Anfang der Saison rückte die 16 Jahre alte Schülerin ins Aufgebot der ersten Welle auf. Hier keult sie seitdem erfolgreich im Mittelblock, „wo sie Stammspielerin ist und immer durchspielte“, sagt Philipp Betz.

„Lea ist sehr trainingsfleißig und hat unglaublich viel Ehrgeiz. Sie möchte immer an sich arbeiten und hat von allen die größten Fortschritte gemacht“, schwärmt der TV-Trainer vom Team-Küken. Betz beschreibt Schmitt als pfiffiges Talent, das sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt und es faustdick hinter den Ohren hat – spielerisch wie menschlich.. „Trotz des jungen Alters findet ihre Meinung großen Anklang. Sie motiviert alle, macht den Mund auf – und die Gleichaltrigen schon mal rund, wenn die sich nicht anstrengen“, sagt Betz und grinst.

Und weil Schmitt dies auf ihre ganz besondere Art tut, nimmt es ihr keiner krumm. Eine Kostprobe des trockenen Humors gibt Spielführerin Anita Nawrat: „Svenja Zapp hatte einen Ball beim Einschlagen so wuchtig auf den Boden geschmettert, dass er von dort bis fast an die Hallendecke sprang. Wir alle: Wow! – Lea trocken: kein Wunder, dass du Schulterprobleme hast.“

Ihren katapultartigen Sprung aus dem Verbandsliga- ins Drittliga-Aufgebot beschreibt Schmitt so: „Die Liga war für alle neu. Für mich kam dazu, dass es die erste Saison als festes Mitglied des Teams war. Deshalb war ich unglaublich nervös.“ Doch nach dem Auftaktsieg gegen Bretzenheim war die Aufregung weg und die Stimmung beim Aufsteiger toll.

 Gerade mal fünf Jahre war die Senkrechtstarterin alt, als sie den ersten Ball-Kontakt hatte. „Mein Onkel Franz-Joseph spielte auch in Lebach, so kam ich zum Sport. Beim Volleyball steht die Mannschaft im Fokus. Du kannst nur gemeinsam gewinnen. Das fasziniert mich“, sagt Schmitt, die in der Jugend acht Saarlandmeister-Titel absahnte, an deutschen Meisterschaften und am Bundespokal teilnahm. „Unsere Vorzeige-Jugendliche“, lacht Nawrat und hält große Stücke auf die junge Teamkollegin.

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