Das Glas Glühwein musste warten

Lebach · Mit mehr Mühe als erwartet haben die Volleyballerinnen des TV Lebach am Samstag im Heimspiel gegen die TG Groß-Karben ihren Spitzenplatz in der Regionalliga verteidigt. Trotz einer 2:0-Führung fiel die Entscheidung erst im Tiebreak.

 Libera Elena Weißhaar (M.) feiert mit ihren Teamkolleginnen den Sieg gegen Groß-Karben. Der war schwerer als gedacht.Foto: Rup

Libera Elena Weißhaar (M.) feiert mit ihren Teamkolleginnen den Sieg gegen Groß-Karben. Der war schwerer als gedacht.Foto: Rup

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Klare Führung, massiver Einbruch, knapper Sieg: Die Fans des Volleyball-Regionalligisten TV Lebach wurden am Samstagabend in der Sporthalle Lebach beim 3:2-Erfolg gegen den TV Groß-Karben lange in Atem gehalten. Nach der 2:0-Führung (25:23, 25:14) ihrer Mannschaft wähnten sich viele der rund 120 Zuschauer schon beim Weihnachtsmarkt-Bummel. Mit einem Glas Glühwein früher als geplant auf einen "Zu-Null-Sieg" anstoßen - es sah zunächst alles danach aus. Aber dann machte es der Tabellenführer doch lieber spannend. "Wir sind unzufrieden mit unserer Leistung, weil wir das Spiel anfangs klar bestimmt und fast noch abgegeben haben", sagte TV-Mittelblockerin Anna Wilhelm nach dem Gang über die volle Distanz und kam ins Grübeln. Vielleicht waren sich die Gastgeberinnen zu sicher, unterschätzten den Außenseiter unterschwellig und ließen selbst etwas nach.

"Irgendwie hat uns dieser zweite Satz fast das Genick gebrochen", sinnierte TV-Diagonal-Angreiferin Anita Nawrat. Jedenfalls gingen die Sätze drei und vier (18:25, 19:25) klar an den Tabellensiebten, der die Schwäche des Favoriten nutzte und die kleine Sensation witterte. "Meine Spielerinnen waren nicht mehr konzentriert, die Angaben zu lasch und die Fehlerquote zu hoch", ärgerte sich Trainer Philipp Betz. Erst als der letzte Ball der Partie nach einem missglückten Rückraumangriff der Gäste im Netz zappelte, der Tiebreak mit 15:9 gewonnen und der hart umkämpfte 3:2-Sieg nach 120 Minuten eingetütet war, löste sich auf den Rängen die Anspannung. Auch auf dem Spielfeld verschwand der Druck, der an diesem Abend hausgemacht war. Und dennoch: Mit dem siebten Sieg in Folge hat der TV Lebach die Tabellenführung behauptet und vor dem letzten Vorrunden-Duell beim Schlusslicht FSV Bergs-hausen (10. Dezember, 19 Uhr) beste Chancen auf die Herbstmeisterschaft. "Darum geht es mir aber nicht. Es ist wichtiger, dass die jungen Spielerinnen weiter an sich arbeiten und das Zusammenspiel immer besser wird. Was am Ende dann herausspringt, sehen wir ja", sagte Betz.

Fest steht: Seit der 0:3-Auftaktschlappe gegen den SC Klarenthal hat sich seine Mannschaft gesteigert, wobei das ganze Potenzial noch nicht ausgereizt ist und mehr Konstanz wünschenswert wäre. Ob es in dieser ausgeglichenen Regionalliga-Saison zum Titel reicht, muss die Rückrunde zeigen.

Biedenkopf kann vorbeiziehen

Gewinnt der TVL auch sein letztes Hinspiel, ist zumindest die Herbstmeisterschaft drin. Nur der Tabellendritte Biedenkopf-Wetter-Volleys, der ein Spiel weniger hat, kann bei optimaler Punktausbeute noch an Lebach vorbeiziehen. Der Titelgewinn ist beim TVL (noch) kein Thema, aber Wünsche sollten so kurz vor Weihnachten erlaubt sein. "Davon träumen darf man ja", sagte Anita Nawrat und grinste.

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