Da werden Kinder zu Konditoren

Lebach/Eppelborn · In der Lebacher Louis-Braille-Schule werden blinde und sehbehinderte Kinder unterrichtet. Dieses Handicap tat aber ihrer Freude am Schokoladegießen keinerlei Abbruch. Auch Konditormeister Franz Resch war begeistert.

 Großes Schokoladengießen für Kinder der Louis-Braille-Schule bei Familie Resch (hinten, 2. bis 4. v.l.), mit Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (vordere Reihe, 3.v.r.) und den Lehrerinnen. Foto: A. Meyer

Großes Schokoladengießen für Kinder der Louis-Braille-Schule bei Familie Resch (hinten, 2. bis 4. v.l.), mit Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (vordere Reihe, 3.v.r.) und den Lehrerinnen. Foto: A. Meyer

Foto: A. Meyer

. Eine Schüssel voller geschmolzener Schokolade, die auch noch köstlich duftete - am liebsten hätte man einen Finger eingetaucht und sie gleich geschleckt. Doch die Anwesenheit so vieler Leute in der Konditorenküche der Familie Resch wirkte disziplinierend. Auch die Kinder der Louis-Braille-Schule blieben geduldig. Jeder wartete, bis er mit einer Kunststoffform für zwei Tafeln zur Schüssel vorgelassen wurde und sie mit Hilfe von Konditormeister Franz Josef Resch füllen durfte. Wer klug war, goss versehentlich ein wenig Schokolade auf den Rand und musste diesen anschließend sauber schlecken. Vor einigen Jahren war die Lebacher Schule für blinde und sehbehinderte Kinder schon einmal mit einer Klasse beim Café Resch zum Schokoladengießen gewesen. Und weil das auf die Konditorenfamilie Eindruck gemacht hatte und diese sich ohnehin gerne sozial engagiert, wurde der Besuch nun mit den Klassen zwei und drei wiederholt. "Es ist einfach toll zu sehen, wie die Kinder darauf reagieren. Das macht richtig Spaß", sagte Franz Josef Resch. Dabei waren die Lehrerinnen Beate Krautkrämer, Ute Kiefer und Ina Luy.

Doch nicht nur Schokolade gab es, sondern auch Infos. Eine Menge Anschauungsobjekte standen bereit, die Sigrid Resch, die Frau von Franz Josef Resch, und Tochter Barbara den Kindern in die Hände gaben: Pralinenformen, Kakaobutterproben, Kakaobohnen und ganze Kakaofrüchte. "Die sind präpariert. Die Bohnen sitzen normal dort drinnen", erklärte der Konditormeister. Das ließ sich auch Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset nicht entgehen und assistierte den Schokoladengießern ein wenig. Diese durften ihre Tafeln verzieren, wobei sogar einer zum Erfinder wurde: "Schokolinsen-Schokolade gibt es normal nicht. Ich war als erster an der Reihe und habe als erstes meine Tafel mit Schokolinsen verziert. Also bin ich der Erfinder", schlussfolgerte Maurice Bickelmann. Christine Kirsch erklärte, sie wolle ihre Tafeln ihren Eltern schenken, während Lukas Mannsbar seine selber essen wollte. Zum Abschluss spendierte der Konditormeister noch eine Runde Eis.

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