Bürger zahlen sechs Euro weniger für Restmülltonne

Lebach. Ein Kilo Restmüll kostet ab 2011 in Lebach 20 Cent. Bisher mussten die Lebacher 26 Cent dafür bezahlen. Auch der Preis für Biomüll wurde gesenkt, zehn Cent statt 13 Cent müssen nun pro Kilo gezahlt werden (wir berichteten). Die Gebühr für die Restmülltonne wurde um sechs Euro auf 66 statt 72 Euro gesenkt. Das 240-Liter-Gefäß kostet nun 118,80 statt 129,60 Euro

Lebach. Ein Kilo Restmüll kostet ab 2011 in Lebach 20 Cent. Bisher mussten die Lebacher 26 Cent dafür bezahlen. Auch der Preis für Biomüll wurde gesenkt, zehn Cent statt 13 Cent müssen nun pro Kilo gezahlt werden (wir berichteten). Die Gebühr für die Restmülltonne wurde um sechs Euro auf 66 statt 72 Euro gesenkt. Das 240-Liter-Gefäß kostet nun 118,80 statt 129,60 Euro. Für die Biotonne wird auch weiterhin keine Grundgebühr veranschlagt. Diese "gute Nachricht" für die Lebacher Bürger gab Bürgermeister Arno Schmidt bekannt. In Lebach wird seit 2000 der Müll verwogen.Möglich war diese Kostensenkung durch Gewinne von 200 000 Euro aus den Vorjahren. Diese werden nun an die Haushalte weitergeben. Insgesamt beträgt die Entlastung der Bürger 14,1 Prozent, 8,33 Prozent bei den Grundgebühren und 23,08 Prozent bei den Verwiegebühren.

In Lebach produziert jeder Bürger 120 Kilo Restmüll. In all den Jahren ist diese Zahl relativ konstant geblieben. In den Verwiegegemeinden fallen durchschnittlich 140 Kilo Müll pro Einwohner an. 170 Kilo sind es im Bundesdurchschnitt. An Biomüll kam 2009 38 Kilo pro Einwohner zusammen.

Lebach war die erste saarländische Gemeinde, die dieses System einführte. Nach dem Ausstieg aus dem Entsorgungsverband Saar (EVS) gründete die Kommune den Lebacher Abfallzweckverband (LAZ), zu dem 7200 Haushalte gehören. Beteiligt darin sind die Stadt mit 51 Prozent, die Abfallwirtschaftsgesellschaft Saarbrücken (ASS) GmbH mit 40 Prozent und der Ver- und Entsorgungsverband Lebach mit neun Prozent.

Seit 2006 hat auch die Nachbargemeinde Eppelborn das Verwiegesystem. Deren Zweckverband und der LAZ kooperieren unter anderem durch gegenseitige Unterstützung bei Engpässen. Die Eppelborner konnten auch den Lebacher Wertstoffhof mitbenutzen. Seit Mitte Dezember können dies nun alle übrigen EVS-Gemeinden tun. Seitens der Stadt wird deshalb an eine Erweiterung der Öffnungszeiten gedacht, ein vierter Öffnungstag ist vorgesehen. Die Mehrkosten werden, so Schmidt, vom EVS erstattet.

Auf dem Wertstoffhof landeten im vergangenen Jahr pro Einwohner 94 Kilo Sperrmüll, Holz, Elektroschrott oder Bauschutt. Vor der Einführung des Verwiegesystems war von vielen Seiten ein Anstieg wilder Müll-Ablagerungen befürchtet worden. Nicht zuletzt wegen des Wertstoffhofes haben sich die wilden Müll-Ablagerungen nicht vermehrt und liegen konstant bei 30 Tonnen im Jahr, so der Verwaltungschef. Konstant bei 80 Tonnen bewegt sich die Aschenmüllmenge. Diese kostet nach wie vor neun Cent pro Kilo. 333 Haushalte machen von dem Angebot Gebrauch. Seit zwei Jahren gibt es in Lebach die Papiertonne, die kostenlos abgefahren wird. 79 Kilo Papier kommen pro Jahr und Einwohner zusammen.

Meinung

Wertstoffhof gewinnt an Wert

Von SZ-RedakteurinMonika Kühn

Gute Nachricht aus Lebach. Während in vielen Kommunen des Saarlandes die Diskussion über die Umstellung der Müllentsorgung die Gemüter erhitzt, kann sich Lebach in Sachen Müll freuen. Bereits seit zehn Jahren wird in der Stadt der Müll verwogen. Mit der jetzigen Gebührensenkung werden sogar die Gebühren aus den Anfangsjahren unterschritten. Das hat Seltenheitswert, wird doch sonst alles teurer. Nikolaus Jung hat als damaliger Bürgermeister schon sehr vorausschauend gedacht. Und in den Folgejahren haben Nachfolger und Verwaltung an dem System festgehalten.

Interessant ist, dass die Menge an Unrat, die illegal entsorgt wird, mit 30 Tonnen konstant geblieben ist - mit oder ohne Verwiegesystem. Der Wertstoffhof, der nun für alle Kommunen geöffnet ist, sollte verstärkt ins Visier genommen werden. Ein vierter Öffnungstag ist ein erster Schritt. Doch auch innerhalb des Hofes müsste umstrukturiert werden, vor allem wenn es ums Abladen von Grünschnitt geht.

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