Boßeln Boßeln: Hüttersdorf ist deutscher Meister

Limbach · „Bisher haben wir erst ein Spiel verloren, zwei stehen noch aus, das sieht gar nicht schlecht für uns aus“, erklärt Maria Turner, Vorsitzende von RGS (Reha- und Gesundheitssport) Hüttersdorf und zugleich Landesfachwartin im Boßeln am Samstagnachmittag in einer kleinen Spielpause.

 Engagiert für den Boßelsport: Maria Turner in Aktion, sie ist die Vorsitzende der RGS (Reha- und Gesundheitssport) Hüttersdorf.

Engagiert für den Boßelsport: Maria Turner in Aktion, sie ist die Vorsitzende der RGS (Reha- und Gesundheitssport) Hüttersdorf.

Foto: Carolin Merkel

Da waren bereits die meisten der insgesamt neun Runden, in denen jeweils sechs Spiele absolviert werden müssen, im Hallenboßeln um den Deutschland-Pokal der Damen absolviert. Austragungsort war die Talbachhalle in Limbach.

Angereist waren in diesem Jahr zehn Mannschaften aus vier Bundesländern. Das Saarland war gleich mit mehreren Teams gut vertreten. Doch trotz des recht großen Interesses an dem Turnier sieht Maria Turner für die Zukunft des Boßelns in Hüttersdorf keine allzu guten Zeiten kommen.

„Unsere Mitglieder werden immer älter, werden krank und sterben uns weg. Wenn nicht bald ein paar jüngere dazukommen, sehe ich wirklich schwarz“, erzählt die Vorsitzende von rund 80 Vereinsmitgliedern.

Angefangen von den Werbebannern über die Verpflegung bis hin zu den drei Bahnen, Maria Turner hat die Organisation für die gesamte Veranstaltung übernommen. Noch, sagt sie, macht ihr das viel Freude, doch so langsam brauche sie Unterstützung.

Die Vorsitzende hatte diese Sportart, wie sie erzählt, im Jahr 1997 für sich entdeckt und ist seither dem Boßeln treu geblieben. Ein Blick ins Wettkampfgeschehen würde es kaum erahnen lassen, die Boßeln aus Holz wiegen stolze 4,65 Kilogramm und schlagen bei den Sportlern finanziell mit einem vierstelligen Betrag zu Buche. „Beim Boßeln macht mir keiner was vor“, sagt Turner und betont, dass sie als Mannschaftskapitän in diesem Jahr gerne ihr Team nach ganz vorne bringen möchte. „Auch wenn ich heute mit einer Ersatzspielerin, die im Übrigen sehr gut spielt, antreten musste.“ Erst einmal, im Jahr 2012, konnte Hüttersdorf den Sieg im Deutschland-Pokal der Damen für sich verbuchen.

Mit die stärksten Gegner waren die drei Damen aus dem niedersächsischen Langenhagen. Auch sie rechneten sich zwei Runden vor dem Ende gute Chancen aus. „Bisher ist es recht gut gelaufen, wir haben noch einen schweren Gegner, mal schauen“, erzählt Karin Beck, die Teamchefin der BSG Langenhagen. Sie kommt aus dem Leistungssport, hat durch Zufall das Boßeln im Jahr 1993 für sich entdeckt. „Bereits drei Jahre später konnte ich den deutschen Meistertitel erringen, da bleibt man natürlich gerne dabei“, erzählt sie.

Auch ihr kann, betont sie, keiner was vormachen, mit geübten Auge und Schwung aus den Beinen versuchte sie am Samstag, den Boßel so genau wie möglich zu platzieren. Am Ende reicht es für Beck und ihr Team in diesem Jahr zum zweiten Platz. Der Sieg geht aber an Maria Turner, die mit Conny Jung und Hedi Braun damit auchdafür gesorgt hat, dass der Wanderpokal in Hüttersdorf bleibt. Den dritten Platz belegt die Mannschaft von der BSG Iggelheim

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