„Rock meets Benefiz“ Harte Rocker mit weichem Herz

Lebach · Der Verein Heart and Heavy spendet den Erlös seiner Veranstaltungen für ein Kinderhospitz in Merchweiler. Wegen des Erfolgs der letzten Veranstaltung planen die Rocker im nächsten Jahr eine zweite mit ein.

 Vorderste Reihe v.l.: Dr. Horst Brünnet (HaH), Sascha Jungmann (HaH), Christian Beck (Metakilla Gesang und Gitarre), Dr. med. Carsten Graf (Gründer HaH), Alexander Alt (HaH), Christian Karlowatz (HaH), Marc Weisgerber (HaH), Mathias Dahmen (HaH) 2. Reihe v.l.: Domenic Cazzini (Metakilla Bass), Alexander Petry, (Metakilla Gitarre), Torsten Petry (Metakilla Drums)

Vorderste Reihe v.l.: Dr. Horst Brünnet (HaH), Sascha Jungmann (HaH), Christian Beck (Metakilla Gesang und Gitarre), Dr. med. Carsten Graf (Gründer HaH), Alexander Alt (HaH), Christian Karlowatz (HaH), Marc Weisgerber (HaH), Mathias Dahmen (HaH) 2. Reihe v.l.: Domenic Cazzini (Metakilla Bass), Alexander Petry, (Metakilla Gitarre), Torsten Petry (Metakilla Drums)

Foto: Heiko Schön

Von rotzigem Punkrock über psychedelisch-emotionalen Retrorock bis hin zu authentischem Metallica-Sound war auf dem Konzertabend des Lebacher Vereins „Heart and Heavy“ (HaH) alles vertreten. Vor zwei Wochen hat dieser das bereits zweite Konzert für den guten Zweck: „Rock meets Benefiz“ in der Lebacher Stadthalle organisiert. 900 Rockfans hatten den Kartenbestand schon sechs Wochen vorher restlos leergekauft und dem Verein nun zusammen mit allen Spenden eine Gesamtsumme von 40 000 Euro Erlös eingebracht. Stolz wollen die Vereinsmitglieder den Betrag am 18. Dezember an den Kinderhospiz- und Palliativdienst Saar mit Sitz in Merchweiler übergeben.

„Vor allem möchte ich, dass der Verein im Vordergrund steht. Ohne meine Freunde und die mittlerweile über 100 Vereinsmitglieder könnte ich sowas nie auf die Beine stellen“, sagt der Initiator und Kinderarzt Dr. Carsten Graf. „Klar, ich hatte die Idee meine Vorliebe für Rockmusik mit dem Einsatz für chronisch kranke Kinder zu verbinden“, so Graf weiter. Es sei dennoch der gesamte Verein und jeder der sich dort engagiert, der einen solchen Erfolg verbuchen könne. „Jeder ist hier wichtig“, betont der 39-jährige. So seien die Aufgaben im Verein eben auch nach Talenten verteilt. Zum Beispiel kümmert sich sein Freund Thomas Kohr als Schriftführer um die Homepage und die Plakate; Christian Karlowatz ist selbst Musiker (Massive Punch, Lyonerrock) und managed die Kontakte zu den Bands; Marc Weisgerber ist der Kassenwart und für die Finanzen zuständig. Es gibt für jeden eine Möglichkeit sich nützlich zu machen.

Als Kinderarzt beschäftigt sich Dr. Graf in seiner Praxis in Lebach schwerpunktmäßig mit Kindern, die an Diabetes und anderen chronischen Erkrankungen leiden. In seiner Laufbahn hat er unter anderem in der Kinderonkologie gearbeitet, also mit schwerstkranken Kindern, was ihn dazu bewogen hat sich für diese zu engagieren. Das Kinderhospiz- und Palliativteam begleitet schwerstkranke Kinder und deren Familien psychologisch und pflegerisch.

Dennoch steht die Lust auf Rockmusik im Mittelpunkt des Vereins und die Fusion von „Heart“ und „Heavy“ scheint hier voll geglückt zu sein. „Ich bin mit Deep Purple, Led Zeppelin und später dann AC/DC und Metallica aufgewachsen, also mit Rock und Metal“, erinnert sich Carsten Graf. Zwar habe er auch mal in einer Schulband gespielt, wusste aber schon früh, dass er das nicht beruflich machen wolle. Umso motivierter bringt er seine Liebe zum Rock nun auf diese Art in sein Leben ein.

Das erste Konzert im November letzten Jahres brachte bereits 17 000 Euro ein. Deshalb sei es naheliegend gewesen, daraus ein regelmäßiges Event zu machen, sagt der 39-jährige Arzt. Die Vereinsgründung folgte dann Anfang des Jahres.

„Finanziert haben wir die Kosten für den Rockabend durch Spenden von 31 verschiedenen Sponsoren, Mitgliedsbeiträgen und einen kleinen Getränkestand auf dem ‚Mariä Geburtsmarkt’ in Lebach“, erklärt Carsten Graf. Auch habe man Rabatte bekommen, zum Beispiel für die Miete der Stadthalle Lebach. Die Stimmung sei von Anfang an bombastisch gewesen.

Startschuss gab die Saarbrücker Cover-Punk-Band „Anti Anti Supergroup“ mit punkigen Versionen alter Radiohits. Das Publikum stieg sofort mit ein und ließ sich mit dem Streetpunk der „Throwouts“ aus Saarlouis zum Tanzen animieren. Trotz fehlender lokaler Bekanntheit konnte auch die Band „Galactic Superlords“, extra aus Köln angereist, mit emotionalem Retrorock überzeugen und avancierte sogar zum Publikumsliebling. Ein furioses Endspiel kam dann mit den St. Ingberter Rockern von „Johnboy“ und „Metakilla“, die als authentischste „Metallica Tribute Band“ Deutschlands gelten. „Dieser dynamische Heavyrock und der Trash Metal von Metakilla hat das Publikum endgültig nach vorne gepeitscht“, erzählt Graf, der Abend sei „am Siedepunkt“ angelangt.

Natürlich sei es immer sehr aufregend und auch stressig, ein solches Konzert zu organisieren. Gerade kurz vor Konzertstart stand der Verein unter Strom, aber zum Glück „packt jeder mit an“. Carsten Graf, der neben seiner Praxis und dem Verein auch noch Zeit für seine Familie möchte, hat oftmals einen durchgetakteten Tagesablauf.

Bei einem Bier und guter Musik wird bereits der nächste Konzertabend geplant. Im nächsten Jahr soll es nämlich nicht nur den Rockabend am 14. November geben, sondern auch ein Open-Air, „Rock unna da Bregg“ am 22. August direkt am Arno-Schmidt-Kreisel in Lebach.

Gesependet werden kann über folgende Bankverbindung:
Heart and Heavy e.V.

DE33590920005835150005
Info: www.heart-and-heavy.de
www.kinderhospizdienst-saar.de

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