Aus fürs Lehrschwimmbad?

Lebach · Das Lehrschwimmbecken der Förderschulen für Blinde, Sehbehinderte und Gehörlose und Schwerhörige in Lebach ist geschlossen. Aus Sicherheitsgründen, heißt es. Wann es wieder öffnen kann, ist unklar.

 Schwimmen ist derzeit im Lehrschwimmbad nicht möglich. Symbolfoto: dpa/W. Pfeiffer

Schwimmen ist derzeit im Lehrschwimmbad nicht möglich. Symbolfoto: dpa/W. Pfeiffer

Das Lehrschwimmbecken der Ruth-Schaumann-Schule und der Louis-Braille-Schule in Lebach ist seit 8. Januar geschlossen. Friedel Scherer, erster Vorsitzender des Kneippvereins Lebach , hat sich an die Saarbrücker Zeitung gewandt: "Wie wir gehört haben, ist das Bad aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es gibt wohl Reparaturbedarf am Hubboden des Bades." Der Kneippverein Lebach nutzt das Lehrschwimmbecken für seine Kurse in Wassergymnastik und Aquajogging.

Der Kneippverein hat sich nun mit einem Brief direkt an den Minister für Bildung und Kultur gewandt. Darin heißt es unter anderem: "Was uns in diesem Zusammenhang äußerst besorgt, ist die Möglichkeit, dass wegen der hohen Reparaturkosten das Bad geschlossen wird." Des Weiteren erklärte sich der Kneippverein, im Rahmen seiner Möglichkeiten, bereit an einer Finanzierung mitzuwirken. Nach einem ersten Gutachten sei die Rede von 74 000 Euro Kosten.

Von Schulleitung und Verwaltung war trotz wiederholter Nachfragen keine Stellungnahme zu erhalten. Das Bildungsministerium erklärte auf SZ-Anfrage: "Bei der regelmäßigen Wartung des Lehrschwimmbeckens wurden durch die Wartungsfirma Haarrisse und Abplatzungen am beweglichen Boden des Beckens festgestellt. Daraufhin wurde in Absprache mit der Verwaltungsleitung der Schulen in Lebach das Lehrschwimmbecken ab dem 8. Januar bis zur Klärung einer möglichen Unfall- oder Verletzungsgefahr für die Schüler sowie für die außerschulischen Benutzer bis auf weiteres geschlossen."

Bereits vor knapp zwei Wochen habe eine Begehung unter Teilnahme der Firma und des Gesundheitsamtes stattgefunden. Zusätzlich seien Wasserproben entnommen worden. Die Untersuchungsergebnisse stünden noch aus, weshalb man keine Aussage bezüglich einer Wiederinbetriebnahme machen könne. Das gleiche gelte für die mit einer eventuell erforderlich werdenden Reparatur verbundenen Kosten. Auf die Frage nach den Unterhalts- und Nebenkosten antwortete das Ministerium: "Die Kosten sind nicht einzeln aufgeführt. Und wie geht es weiter? Die Verwaltungsleitung in Lebach sei mit einer Kostenanalyse beauftragt, so das Ministerium.

Meinung:
Mit offenen Karten spielen

Von SZ-RedakteurinAstrid Dörr

Die Befürchtungen der Teilnehmer sind sicher nicht ganz unbegründet. Wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Sportstätte vorübergehend geschlossen, und dann (aus Kostengründen) nicht mehr geöffnet wird. In diesem Fall wäre es fatal. Für alle Nutzer. Für die behinderten Schüler , die so ohne Weiteres nicht auf das Lebacher Hallenbad ausweichen können. Stichwort: Zeitaufwand.Außerdem haben viele Schüler in diesem Bad schwimmen gelernt. Nicht zu vergessen, die Sportanlagen in Lebach sind als Modellprojekt in den 80er Jahren für Blinde und Sehbehinderte gebaut worden. Mit vereinten Kräften sollten alle eine (kostengünstige) Lösung suchen. Nicht auszudenken, wenn die Kinder der Förderschulen und die Erwachsenen sich nicht mehr (wasser)sportlich betätigen könnten.

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