Assyrer fühlen sich „nicht verstanden“

Saarbrücken/Lebach · Mit "großer Betroffenheit und wirklichem Unverständnis" reagiert der Assyrische Kulturverein auf die Kritik der Grünen daran, die Asylanträge der rund 30 Christen aus Syrien und dem Irak in der Landesaufnahmestelle in Lebach vorrangig zu bearbeiten.

Die Christen fühlen sich von Muslimen bedroht, weshalb das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihre Asylanträge vorrangig bearbeiten will, damit die Christen die Aufnahmestelle schnell verlassen können.

Die Kritik der Grünen, dies sei eine Benachteiligung Andersgläubiger und gefährde den sozialen Frieden in der Aufnahmestelle, sei "für uns Assyrer ein Schlag ins Gesicht, wir fühlen uns hier nicht vertreten und verstanden", teilte Charli Kanoun, der Vorsitzende des Assyrischen Kulturvereins, mit. "Es geht weder um eine Ungleichbehandlung einer Personengruppe in der Landesaufnahmestelle noch um den sozialen Frieden in dieser Wohnanlage - es geht um konkrete Menschen, die um ihr Leben fürchten."

Der Staatsschutz hatte nach einer Anzeige des Assyrischen Kulturvereins Ermittlungen aufgenommen. "Das Ermittlungsverfahren richtet sich derzeit gegen Unbekannt, konkrete Täter sind bisher nicht ermittelbar", teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Bis auf den Tatvorwurf der Beleidigung erfülle das in der Anzeige geschilderte beziehungsweise das bisher ermittelte Geschehen keine weiteren strafrechtlich relevanten Tatvorwürfe.

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