Appell zum Abschied

Lebach. Die Stabsgefreite Anna G. (aus Sicherheitsgründen Namen von der Redaktion geändert) gehört zu den 130 Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 Lebach, die in den kommenden Wochen nach Kundus in Afghanistan verlegt werden

Lebach. Die Stabsgefreite Anna G. (aus Sicherheitsgründen Namen von der Redaktion geändert) gehört zu den 130 Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 Lebach, die in den kommenden Wochen nach Kundus in Afghanistan verlegt werden. Im Rahmen eines großen Appells in der Lebacher Graf-Häseler-Kaserne hatten Familienangehörige und Freunde der Soldaten jetzt Gelegenheit, sich über den Einsatz zu informieren und sich von ihren Männern, Söhnen, Vätern und Töchtern zu verabschieden. Bei manchen Angehörigen flossen Tränen, wissen doch auch sie, dass die Soldaten in ein von Terror und Gewalt zerrüttetes Land fahren. "Was machen wir eigentlich in Afghanistan?", fragte beim Verabschiedungsappell Brigadegeneral Volker Bescht. Er erinnerte an den 11. September 2001 und die weltweiten Folgen, und er sprach von dem Auftrag, Terroristen besser dort zu bekämpfen, wo sie herkommen, als bei uns in Deutschland. Er sprach aber auch von der Intensivierung der Aufbauarbeit in Afghanistan und der Stärkung der Sicherheitskräfte vor Ort. Lebachs Bürgermeister Arno Schmidt kritisierte in seiner Rede die "schlecht informierten oder einfach nur ignoranten Leute", die den Sinn des deutschen Engagements in Afghanistan hinterfragen. Er betonte, dass der Einsatz in Afghanistan "richtig und wichtig" sei, nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch indirekt für uns alle. Die 130 Soldaten aus Lebach werden in den kommenden Wochen nach Kundus verlegt und bilden dort bis Ende Oktober das so genannte 20. Einsatzkontingent der ISAF. Damit lösen die Saarländer des Fallschirmjägerbataillons 261 Lebach die Panzergrenadier-brigade 37 "Freistaat Sachsen" ab, die bisher die Masse der deutschen Soldatinnen und Soldaten im Norden Afghanistans stellte.

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