Stadtrat lebach Leichenhalle Landsweiler als Sorgenkind

Lebach · Die Stadt Lebach will einen Teilabriss mit Komplettsanierung. Der Ortsrat spricht sich für den Erhalt der jetzigen Trauerhalle aus.

 Die Verwaltung in Lebach schlägt vor, diesen Teil der Leichenhalle komplett zu sanieren. Die Bausubstanz sei ihrer Meinung in einem besseren Zustand als die der Trauerhalle. Diese soll dann abgerissen werden.

Die Verwaltung in Lebach schlägt vor, diesen Teil der Leichenhalle komplett zu sanieren. Die Bausubstanz sei ihrer Meinung in einem besseren Zustand als die der Trauerhalle. Diese soll dann abgerissen werden.

Foto: Hoffmann

Komplett- oder Teilsanierung oder gar Abriss – das Thema Leichenhalle Landsweiler nahm in der Sitzung des Lebacher Stadtrates breiten Raum ein. In der Vergangenheit mehrmals vertagt und mehrmals von der Tagesordnung abgesetzt, sollte endlich eine Entscheidung fallen. Nach fast zweistündiger Diskussion und Sitzungsunterbrechung wurde sich darauf verständigt, Bürgermeister Brill soll das Friedhofsentwicklungskonzept in einer Bürgerversammlung vorstellen. In der April-Sitzung soll die Entscheidung fallen.

Zuvor hatte Bernd Bender vom Friedhofsamt das beschlossene Friedhofsentwicklungskonzept nochmals vorgestellt. Die Friedhöfe sollen alle erhalten bleiben, eventuell verkleinert werden, da die Bestattungskultur sich immer mehr verändere, der Trend immer weiter zu Urnenbestattungen gehe. Lebach ist nach diesem Konzept in drei Zonen eingeteilt (wir berichteten). Lebach mit Gresaubach und Niedersaubach, die Theeltalgemeinden und Zone drei Landsweiler, Eidenborn und Falscheid. Da die Leichenhalle in Eidenborn jünger und in einem besseren Zustand als die in Landsweiler ist, soll diese mit einer Komplettausstattung (Kühlkammern) erhalten bleiben. Da aber eine Verabschiedungshalle, eine Toilette, Räume für die Priester und die Friedhofswärter vorgehalten werden sollen, hat die Verwaltung einen Teilabriss mit Komplettsanierung vorgeschlagen. Die Leichenhalle in Landsweiler ist seit Jahren ein Sorgenkind. Immer wieder wurde die Sanierung des Daches aufgeschoben, die Schäden sind seit Jahren unübersehbar.

Der Landsweiler Ortsrat hat sich einstimmig für den Erhalt des „repräsentativen Gebäudes“, wie sich Ortsvorsteher Tobias Weber ausdrückte, entschlossen. Er habe mit vielen Bürgern aller Altersklassen sich über dieses Thema unterhalten. Den Bürgern von Landsweiler fehle das Verständnis zum Abriss, meinte Weber. Auch fügte er in der Sitzung an, dass, falls Feuchtigkeit aus der Bodenplatte der jetzigen Einsegnungshalle aufsteige, diese dann auch in dem Bereich der jetzigen Kühlkammern und den angrenzenden Räumen sei. Und was ist mit der Elektrik? Über die Kosten einer solchen Sanierung lägen keine Zahlen vor. In einem alten Gutachten der Verwaltung waren 240 000 Euro zur Sanierung angesetzt worden. Dieser Rechnung hatte der Landsweiler Ortsrat eine Gegenrechnung entgegengesetzt. Danach soll ein Pultdach errichtet werden, die Oberlichter und die Türen könnten erhalten bleiben, Schönheitsreparaturen würden von den Bürgern übernommen. Nach diesem Vorschlag würden die 136 000 Euro, die die Verwaltung in eine Teilsanierung investieren will, auf keinen Fall überschritten. Das hatte zuvor auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Fries erörtert.

Bürgermeister Klauspeter Brill warnte davor, das Friedhofsentwicklungskonzept gleich bei der ersten Hürde auf den Prüfstand zu stellen. Ein Teilabriss mit komplett sanierter Einsegnungshalle würde über Jahrzehnte wenig Unterhalt kosten. Bleibe die jetzige Leichenhalle, könnten die Kosten in den Folgejahren immens ansteigen. Daraufhin wurde eine Sitzungsunterbrechung beantragt. Im Anschluss daran wurde bei drei Enthaltungen und drei Neinstimmen das Thema Leichenhalle vertagt. Bürgermeister Brill soll das Friedhofsentwicklungskonzept und den Verwaltungsvorschlag in einer Bürgerversammlung vorstellen.

Michael Wagner vom Bauamt, präsentierte den Ratsmitgliedern zuvor einen möglichen Gestaltungsvorschlag. Danach sollen das Gebäude mit den Natursteinen abgerissen und die Kühlzellen entfernt werden. Die restlichen Räume werden saniert, die Toilette behindertengerecht ausgebaut, das Außengelände neu gestaltet. Durch große Glaselemente soll der neue, deutlich verkleinerte Verabschiedungsraum deutlich aufgewertet werden. Auf dem dann zusätzlichen Platz vor der Halle könnten Urnengemeinschaftsanlagen entstehen und die Gedenkstätten für die Opfer des Bergbaus und der Kriege ihren Platz finden.

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