Fest der Kulturen Kulturen zum Hören, Schmecken und Erleben

Dillingen  · Lieber miteinander feiern, als gegeneinander zu hetzen: Zum zweiten Mal fand rund um den Dillinger Lokschuppen das „Fest der Kulturen“ statt. Es soll auch weiter im Zwei-Jahres-Rhythmus gefeiert werden.

Mächtig was los war am Samstagnachmittag im Dillinger Lokschuppen beim zweiten Fest der Kuturen.

Mächtig was los war am Samstagnachmittag im Dillinger Lokschuppen beim zweiten Fest der Kuturen.

Foto: Carolin Merkel

Schwenkbraten beim Freundeskreis für Flüchtlinge aus Ensdorf oder doch lieber Lahmacun, eine türkische Pizza, beim Frauen-Kultur-Verein Violen aus Saarbrücken. Türkischer Mokka oder besser ein kühles Bier – schon allein kulinarisch hatte das Fest der Kulturen, das am Samstag am Dillinger Lokschuppen Anziehungspunkt für Gäste aus zahlreichen Herkunftsländern war, allerhand zu bieten. Dank des großzügigen Zeitfensters ließ das Fest zudem die Gelegenheit, eine kleine Weltreise in Sachen Essen und Trinken zu unternehmen.

Und genau so unterschiedlich wie das kulinarische Angebot war auch das kulturelle. Da gab es die Wahl zwischen Zupfmusik mit dem Differter Saitenspielkreis oder einer mitreißenden afrikanischen Trommelshow. „Heute gibt es hier Kulturen zum Hören, Riechen und Schmecken, nehmen sie das Angebot an“, fasste Landrat Patrik Lauer in seiner Begrüßung im Lokschuppen treffend das umfassende Angebot zusammen.

Zum zweiten Mal nach 2015 hatte der Landkreis Saarlouis in Zusammenarbeit mit der Stadt Dillingen  zu diesem bunten Fest eingeladen. Geplant sei, sagte Lauer,  die Veranstaltung auch weiterhin in einem Zwei-Jahres-Rhythmus durchzuführen. Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg freute sich darüber, erneut Gastgeber zu sein. Und irgendwo sei Dillingen  für dieses Fest auch geradezu prädestiniert. „Schließlich leben in Dillingen sehr viele Nationen friedlich miteinander“, erklärte Berg.

Sehr friedlich ging es auch am Samstagmittag bei den zahlreichen Aktionen für Kinder zu. Geduldig wartete hier etwa der acht Jahre alte Abdulah aus Nalbach darauf, von Eva Thielen vom Landesjugendwerk der AWO in einen wilden Piraten verwandelt zu werden. Ein Blick in den Spiegel ließ den Jungen anschließend bis über beide Ohren strahlen.

Weniger für das Aussehen übrig hatten die beiden Brüder Mohamad, acht Jahre, und der vierjährige Beshab aus Wallerfangen. Sie versuchten sich in Wasser-Experimenten bei der Caritas und sammelten eifrig Stempel. Während der Nachwuchs die Qual der Wahl hatte, konnten sich die erwachsenen Besucher von einem bunten Bühnenprogramm unterhalten lassen, das von Hans-Werner Strauß moderiert wurde. Die Organisation lag in den Händen von Bernd Maus.

Der hatte allerhand zu tun, galt es doch, die verschiedenen Programmpunkte so reibungslos wie möglich hintereinander auf die große Bühne zu bringen. Wer lieber mit den Besuchern ins Gespräch kam, war auf der kleinen Festmeile vor dem Lokschuppen bestens aufgehoben. Hier gab es allerlei Deftiges, aber auch Zuckersüßes. Der Stand von Edith Rönnertz sorgte hierbei mit seinen leuchtenden Farben für einen echten Hingucker. Auch Rita Peter aus Schwarzenholz wurde bei ihr fündig, hatte sich gleich in eine türkisfarbene Kreation verliebt. Sie war mit ihrem Lebenspartner Al Iman Mohamed, der ursprünglich aus Ägypten kommt, in Dillingen zu Gast.

„Die große Mehrheit der Menschen lebt in einem offenen und toleranten Leben. Zeigen wir mit diesem Fest Gesicht und leisten so einen Beitrag für das Miteinander“, erklärte im Rahmen der offiziellen Grußworte Bundesjustizminister Heiko Maas.

 Zahlreiche leckere türkische Spezialitäten gab es beim Frauen-Kultur-Verein Violen. Unter anderem auch Lahmacun, eine türkische Pizza.

Zahlreiche leckere türkische Spezialitäten gab es beim Frauen-Kultur-Verein Violen. Unter anderem auch Lahmacun, eine türkische Pizza.

Foto: Carolin Merkel
 Trommler Dédé sorgte für gute Stimmung vorm Lokschuppen.

Trommler Dédé sorgte für gute Stimmung vorm Lokschuppen.

Foto: Carolin Merkel

Das Miteinander leben, erzählte Akar Fahrettin, gebürtiger Kurde, der mit seiner Familie in Dillingen lebt, funktioniere sehr gut. „Es ist egal, ob du Deutscher, Italiener oder Türke bist, die Hauptsache ist, du bist korrekt“, sagte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort