Sparverträge Kreissparkasse Saarlouis kündigt langfristige Sparverträge

Kreis Saarlouis · Die Zeiten hoher Zinsen sind bei der Kreissparkasse Saarlouis gezählt. Sie kündigt langfristige Sparverträge mit den höchsten Prämien.

 Langfristige Sparverträge kündigt nun auch die KSK Saarlouis. Betroffen sind 5000 Sparer im Landkreis Saarlouis. Foto: dpa

Langfristige Sparverträge kündigt nun auch die KSK Saarlouis. Betroffen sind 5000 Sparer im Landkreis Saarlouis. Foto: dpa

Foto: dpa/Andrea Warnecke

Nach eigenen Angaben „als eines der letzten saarländischen Kreditinstitute“ kündigt jetzt die Kreissparkasse Saarlouis (KSK) langfristige Sparverträge mit höchsten Prämien. Wie viele andere Kreditinstitute im Saarland und deutschlandweit kündigt die KSK in diesen Tagen zahlreiche S-Prämiensparverträge, bei denen keine feste Laufzeit vereinbart worden war und die höchste vereinbarte Prämienstaffel (50 Prozent nach 15 Jahren) erreicht wurde. Nach Angaben der Sparkasse sind „zirka 5000 Kunden“ betroffen.

Dies geschieht zum Bedauern mancher Sparer unter bestimmten Voraussetzungen im Einklang mit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs. In einigen Fällen wird aber auch nach dem BGH-Urteil vom Mai 2019 über die Rechtmäßigkeit von Kündigungen gestritten.

Die Sparkasse habe in den vergangenen Monaten das Gespräch mit ihren betroffenen Kunden gesucht, heißt es in einer Pressemitteilung der KSK. Im Vorfeld sollte nicht nur um Verständnis für die Entscheidung geworben werden, sondern es sollten auch mögliche Anlagealternativen für frei werdende Gelder aufgezeigt werden. „Wir haben uns diesen Schritt wirklich nicht leichtgemacht und länger zugewartet als andere, zumal ein Ende des Niedrigzinsniveaus nicht in Sicht ist“, sagt der KSK-Vorstandsvorsitzende Horst Herrmann. „Dennoch gibt es durchaus Möglichkeiten, mit denen das Kapital unserer Kunden eine attraktivere Rendite erwirtschaften kann.“

Die Europäische Zentralbank setze den „Abwärtstrend der Vorjahre“ fort, mit der Folge einer weiteren Verschlechterung des Zinsniveaus bis hin in den negativen Bereich, heißt es in der Mitteilung der KSK. Festverzinslichte Anlagen liegen um die null Prozent und die Darlehensfinanzierungen sind historisch niedrig. Zudem hat die EZB den Strafzins für Bankeinlagen erneut angehoben.

„Mit einer solchen Situation, die das Kreditwesen vor völlig neue Herausforderungen gestellt hat, konnte vor Jahren niemand ernsthaft rechnen, besonders nicht in der Zeit, als langfristige Prämiensparverträge sich noch als lukrative Anlage anboten“, sagt KSK-Vorstandsmitglied Stefan Klein. Er habe Verständnis dafür, wenn diese Sparer jetzt enttäuscht sind. Er hofft aber, „dass unser Gesprächsangebot weiterhin rege angenommen wird“. Erste Erfahrungen zeigten, dass die Mehrheit der Kunden gesprächsbereit sind. „Und wir erleben auch sehr positive Rückmeldungen“, sagt Klein.

Für Fragen zu diesem Thema hat die KSK eine Hotline unter Tel. (0 68 31) 4 42-18 10 eingerichtet.

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