Kreistag in Saarlouis debattiert über Folgen des Schülermangels

Saarlouis. Schüler werden auch im Landkreis Saarlouis Mangelware. Über die Situation der kreiseigenen Schulformen debattierte der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung ausgiebig.Eine düstere Zukunft sagte Klaus Kessler voraus. Seine Analyse von Anmeldezahlen weist auf starke Einbrüche hin

Saarlouis. Schüler werden auch im Landkreis Saarlouis Mangelware. Über die Situation der kreiseigenen Schulformen debattierte der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung ausgiebig.Eine düstere Zukunft sagte Klaus Kessler voraus. Seine Analyse von Anmeldezahlen weist auf starke Einbrüche hin. Bei Gymnasien sieht Kessler in den vergangenen fünf Jahren einen Rückgang von 9,9 Prozent, bei Gesamtschulen eine Zunahme um 23,4 Prozent, und für die Erweiterte Realschule (ERS) 32,9 Prozent weniger Schüler. Bis 2013, befürchtet Kessler, werden nur drei der 13 ERS im Landkreis dreizügig bleiben. Es gebe einen dringenden Handlungsbedarf für einen regionalen Schulentwicklungsplan.Dem stellte CDU-Fraktionsführer Helmut Heinz einzelne Schulen als Positivbeispiele entgegen. "Die Realität ist besser, als sie hier dargestellt worden ist." Was Kessler vorgebracht habe, passe zu dem "Ausdruck, die ERS ist eine Sorgenkindschule". Doch damit trage man dazu bei, dass das Image noch schlechter werde.Die Entwicklung sei bei allen Schulformen unterschiedlich, und die Rückgänge der beiden ERS in Saarlouis entspräche dem Zuwachs in Wallerfangen, sie seien demzufolge also eine Verlagerung. Handlungsbedarf wollte indes auch Heinz nicht absprechen. Das habe bereits der Arbeitskreis Schulentwicklungsplan festgestellt und auch Prioritäten ermittelt. "Schade, dass wir diese Arbeit nicht fortführen können", denn SPD und Grüne hätten sich daraus verabschiedet. "Irgendein ominöser Arbeitskreis", urteilte SPD-Fraktionschef Ralf Riemann und kritisierte die Schulpolitik der CDU. "Sie werden scheitern", prophezeite er, sollte der starre Kurs bleiben". az

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