Kolumne Unsere Woche Die Nachwachsenden

Zurzeit standen und stehen Gedenken und die stillen Novembertage im Blickpunkt. Ende des Ersten Weltkriegs, Pogromnacht, an diesem Sonntag Volkstrauertag und eine Woche später der Totensonntag. Im Kontrastprogramm dazu eröffnen fröhliche Menschen die Session, feiern schon mal vor, was dann im kommenden Jahr mit Sitzungen, Umzügen und allem, was dazu gehört, seine Höhepunkte erlebt.

Wochenkolumne aus Saarlouis
Foto: SZ/Robby Lorenz

Kein merklicher Konflikt zwischen diesen Polen, und es scheint, als wäre das auch gut so.

Selbstverständlich bei der Fastnacht ist, dass sie keine Schranken zwischen den Generationen kennt. Vom kleinsten Mini-Garden-Knirps bis zum jecken Greis sind alle dabei und erwecken im Regelfall den Eindruck, dass sie Spaß an ihren Einsätzen haben. „Familienabend“ ist auch ein gängiges Fastnachtsformat betitelt. Das passt. Nachwuchssorgen haben die Narren eher nicht.

Aber wie sieht es mit der kommenden Generation bei der Pflege der eher schwermütigen November-Inhalte aus? Viele mögen meinen, dass das viel zu oft gehörte „Es-muss-doch-auch-mal-Schluss-damit-sein“ je jünger desto deutlicher ausgesprochen würde. Tatsächlich ist das nicht so. Sehr viele junge Menschen waren bei den Gedenkveranstaltungen zu Krieg und Rassenwahn-Auswüchsen dabei. Oft sind am Ehrenmahl die Beiträge von Schülern die eindringlichsten.

Das dürfen sich einige Leute gern mal hinter die Ohren schreiben, die mit ihren Sprüchen über die „Jugend von heute“ um die Ecken kommen. Diese Nachwachsenden sind viel mehr, als jene meinen. Die Jungen haben von den Alten viel häufiger Wohlwollen und Wertschätzung verdient.

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