Unsere Woche Der Wohnraum ist da, aber die Toleranz fehlt

Wohnraum händeringend gesucht: So prangt es in allen Amtsblättern und auf den Internetseiten der Kommunen nicht nur im Kreis Saarlouis. Eine Großfamilie aus Rehlingen findet, nachdem sie ihr Hab und Gut bei einem Brandunglück verloren hat, keine neue Bleibe.

Schon vorher suchte sie lange vergeblich nach einem Haus zur Miete. Für Flüchtlinge ist in Ensdorf ein Containerdorf aufgebaut worden, eine zweite Sammelstelle in unserem Kreis neben der Landesaufnahmestelle Lebach – weil sie in den Kommunen nicht mehr untergebracht werden können. Aber nicht etwa, weil so unglaublich viele Menschen in Not zu uns strömen, wie manchmal plakativ behauptet wird. Und auch sicher nicht, weil der Wohnraum fehlt: Davon zeugen die zahlreichen Leerstände, die sich in allen Städten und Gemeinden finden.

Der Wohnraum ist da, er wird nur nicht angeboten. Alleinerziehend? Ein ausländisch klingender Name? Sozialleistungen? Nein danke, antworten da zu viele Vermieter, lieber nicht. Die Toleranz fehlt. Erfahrungen, die Betroffene täglich machen.

Andererseits: Da bieten Vermieter aus Dillingen vergeblich ihre Wohnung für Flüchtlinge an – und scheitern an den bürokratischen Hürden, geben entnervt auf. Ebenfalls eine Geschichte aus unserer Zeitung in dieser Woche. Beim Thema Wohnungsnot wäre hilfreich, was so oft ratsam ist: Dass sich alle Seiten mal einen Schritt aufeinander zu bewegen. Und so Lösungen möglich machen.

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