Kolumne Typische Handbewegung

Die Zeiten ändern sich. Die Kleider auch. Und die Gewohnheiten? Nein, die kann ich nicht ändern. Tennisspieler oder solche, die auch nur die Matches am Fernsehen verfolgen, wissen gleich, wovon ich spreche. Wo verstaue ich meinen Tennisball? Zum Verständnis: Jeder Tennisspieler hat bei einem Match zum Aufschlag zwei Tennisbälle in der Hand. Das war früher noch kein so großes Problem, war die beidhändige Rückhand noch nicht so populär. Mit nur einem Ball lässt es sich auch besser aufschlagen. Also muss der zweite Ball weg, aber wohin? In der Wintersaison, eher mit langer Hose spielend, stellt sich die Frage weniger. Die langen Hosen haben meist Seitentaschen, also kein Problem. Allerdings kommt heute die Sportkleidung unter dem Namen Funktionskleidung daher. Fragt sich nur, welche Funktion damit erfüllt werden soll. Denn die eine entscheidende Funktion suche ich noch.

Kolumne: Typische Handbewegung
Foto: SZ/Robby Lorenz

Und im Sommer? Die typische Handbewegung einer Tennisspielerin: Griff unter den Rock zum Po. Dort verstauen Tennisspielerinnen in der Regel den Tennisball, den sie für den zweiten Aufschlag bereithalten. Schön und gut. Bei diesen Temperaturen zurzeit ist luftige Kleidung angesagt. Ein schönes (Tennis-)Kleid wäre klasse. Kann ich aber vergessen. Eine Innenshort mit Balltasche auf der Hose: Fehlanzeige. Also doch wieder den alten Tennisrock ausgekramt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mal sehen, wie lange ich das noch bei den warmen Temperaturen und mit den alten Klamotten durchhalte.

Aber vielleicht gibt es bald eine neue Erfindung? Eine frühere Mannschaftskollegin hatte keine schlechte Idee: sie häkelte sich in weiß ein Täschchen, in das exakt ein Tennisball passte. Das Täschchen band sie sich wie einen Gürtel um und schwupps: Problem gelöst.

Sorry, aber für mich keine Option: Erstens kann ich nicht häkeln, zweitens brauche ich Bauchfreiheit und drittens brauche ich tatsächlich nach jedem Ballwechsel den Griff unter den Rock. Verrückt? Ja, mag sein, aber ich bin es so gewohnt.

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