Apropos Trolle in der Paten-Stadt des Prinzen

Im Land der Trolle gibt es viel Groll, Neid und Boshaftigkeit. Ich weiß nicht genau, in welchem sonnenfernen Reich es liegt. Aber seine Bewohner haben guten Internetempfang. Den nutzen sie vor allem, um Kommentarspalten mit unreflektierter und ungrammatikalischer Hetze zuzumüllen. Das niederhochdeutsche Wort „troll“ bezeichnet einen „groben, ungeschlachten Kerl“; der moderne Troll kann aber auch weiblich sein. Seine Mission: Stören und Provozieren. Leider gelingt dies zu oft.

Trolle in der Paten-Stadt des neuen Prinzen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ich persönlich ärgere mich gerade über ein paar kleine Lokal-Trolle. Sobald bei Facebook ein SZ-Artikel über Saarlouis oder Dillingen erscheint, kommentieren sie reflexartig: Sowieso alles tot, nix mehr zu retten, „überall nur Ausländer“ und gleichzeitig „nix mehr los“. Und sowieso: Alles Lüge. „Dillingen is für’n Arsch“, Saarlouis gar ein „Kuhkaff“. Über Saarlouis hieß es neulich gar: „Das kennt außerhalb vom Saarland keiner!“

Hallo? Saarlouis – die Stadt der Vauban-Festung und der Rostwurstbuden, des Heiligmorgens und der Emmes, der Schokolade und nun auch Küchen, der großen Bundesminister und Tontons, nach der schon früher (Louis XIV.) und auch heute noch (Louis von Cambridge) Könige und Prinzen benannt wurden – Saarlouis kennt doch die ganze Welt!

Aber Argumente helfen gegen Trollerei leider nicht. Stattdessen aber meistens: Ignorieren. Trollt euch einfach.

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