SZ-Bauernkalender Wie Sauerkraut für uns Menschen

Im Mai ernten die Bauern die Wiesen ab. Sichtbares Zeichen sind die Silageballen, die Dinger in den weißen Folien.

Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der die Wiesen und der angesäte Klee und das Kleegrasgemisch gemäht und geerntet werden. Aber was sind die runden mit Folien überzogenen Dinger auf den Wiesen, die man oft da liegen sieht? Wiesen und Klee werden zur Fütterung der raufutterfressenden Tiere wie Rinder, Schafe und Pferde genutzt. Ab Anfang Mai beginnt man mit dem Mähen der Wiesen für die Silage. Bei der Silage wird das Futter gemäht, kurz anwelken gelassen und mit dem Ladewagen oder mit dem Feldhäcksler aufgenommen, auf Anhänger geblasen und zu den so genannten Fahrsilos gebracht. Dort wird es abgeladen, festgefahren, bis keine Luft mehr dazwischen ist. Dann wird es mit Folie abgedeckt und beschwert, damit das Futter gären kann und dadurch haltbar wird.

Oder man presst das angewelkte Futter in Rundballen und wickelt diese luftdicht in Folie ein, dies sind dann die runden Dinger mit Folie eingepackt (Silageballen), die man auf den Wiesen liegen sieht. Das ist eigentlich nichts anderes als die Produktion von Sauerkraut für uns Menschen.

Warum Silage und kein Heu? Der Vorteil der Silage ist, dass man das Futter früher mähen kann, da man nicht so lange auf schönes Wetter abgewiesen ist wie bei der Produktion von Heu. Außerdem sind zum frühen Zeitpunkt vielmehr Nährstoffe wie Eiweiß (Rohprotein) und Energie im Futter enthalten, und es ist noch schmackhafter für die Tiere. Heu wird erst später, meist in oder nach der Blüte der Gräser, so ab Ende Mai je nach Wetterlage gemäht. Für die Produktion von Heu benötigt man mindestens drei, vier Tage zum Trocknen, da dadurch das Futter erst lagerfähig gemacht wird. Durch den späteren Mähtermin und durch das längere Trocknen gehen dem Heu gegenüber der Silage Nährstoffe und Energie verloren. Trotzdem ist Heu ein wertvolles Futter und wird heutzutage vor allem in der Pferdehaltung eingesetzt. Silage findet meist in der Rinderfütterung, vor allem in der Milchviehhaltung, Verwendung.

Im SZ-„Bauernkalender“ berichten Landwirte aus der Region jeden Monat über anstehende Arbeiten oder behandeln aktuelle Themen aus der Landwirtschaft.

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