SZ-Bauernkalender zum Ackerland Auf Ackerland werden Nahrungsmittel erzeugt

„Ackerland ist schlecht, Grünland ist gut“: Bauern nehmen häufig wahr, dass diese These im Sinne eines vermeintlichen Naturschutzes vertreten wird. Für den Landwirt sind das eine simple Ansicht, die er so nicht stehen lassen mag.

 Grünfläche: Schön – aber auch nützlich?

Grünfläche: Schön – aber auch nützlich?

Foto: dpa/Ina Fassbender

Ackerland ist die Lebensgrundlage für unsere menschliche Ernährung. Allzu oft wird heute von Naturschutzseite das Ackerland als schlecht und Grünland für gut dargestellt. Aber nur auf Ackerland können wir Nahrungsmittel erzeugen und unsere Ernährung sichern, insbesondere in einer Zeit, in der es immer mehr Vegetarier gibt und die Weltbevölkerung über sieben Milliarden Menschen zählt. Auf Ackerland können Kartoffeln, Gemüse, Obst, Getreide, Mais und Zuckerrüben für unsere Ernährung angebaut werden. Es kann aber auch mit Gras, Klee, Mais, Getreide und Futterrüben für Tierfutter oder zur Energiegewinnung bestellt werden.

Grünland dagegen kann ausschließlich zur Gewinnung von Gras als Tierfutter in Form von Silage, Heu oder Frischfutter Verwendung finden, in geringeren Mengen auch zur Energiegewinnung. Auch unser Saarland war bis in die 1950er Jahre ackerbaulich geprägt, und Grünland kam nur in Feuchtregionen, steilen und anderen schlechteren Standorten vor. Durch die Züchtung ertragreicher Sorten,

Düngung und Pflanzenschutz sowie durch den starken Strukturwandel in der Landwirtschaft, in der immer mehr Landwirte ihren Beruf und Betrieb aufgaben, um in der Industrie zu arbeiten, wurden seit Jahrzehnten immer mehr Ackerflächen, vor allem in Grenzertragsstandorten in Grünland umgewandelt. Darum beträgt der Anteil an Grünlandflächen im Saarland heute über 50 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Dadurch, dass auch die Anzahl der Vieh haltenden Betriebe im Saarland ständig abnimmt, wird ein großer Teil der Grünlandflächen nur noch extensiv genutzt. Das gefällt vielleicht einerseits dem Naturschutz besser. Andererseits steigt dadurch aber die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten aus anderen viel intensiver bewirtschafteten Agrarstandorten und anderen Ländern, die bei weitem nicht unsere Qualitäts- und Umweltschutzauflagen erfüllen wie wir in unserer Region.

 Ackerland wird intensiv genutzt.

Ackerland wird intensiv genutzt.

Foto: picture-alliance/ dpa/Patrick Pleul

Im SZ-„Bauernkalender“ berichten Landwirte aus der Region jeden Monat über anstehende Arbeiten oder behandeln aktuelle Themen aus der Landwirtschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort