Wochenkolumne Transparenz überbewertet?

Es muss dann irgendwann auch mal Schluss sein. Das werden am Donnerstagabend viele im großen Sitzungssaal des Landratsamts gedacht haben. Die Stundengrenze wurde schließlich gesprengt, als im Kreisausschuss über die unsägliche Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Untere Saar geredet wurde. Es soll auch hier nicht wiedergekäut werden. Die so genannte Opposition im Verein muss mit der Klärung, ob gegen Vereinsrecht verstoßen wurde, die zuständige Gerichtsbarkeit befassen. Und wer Vorwürfe zu tierschutzrechtlichen oder finanziellen Belangen macht, muss Fakten liefern. Punkt.

Saarlouiser Wochenkolumne von Mathias Winters
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ohne Fakten gibt es nämlich keine Transparenz. Wiederholtes wabern Lassen von Vorwürfen ist ebenso wenig durchsichtig wie eine Versammlung hinter verschlossenen Türen. Dass beides nicht in Frage kommt, muss gar nicht erst betont werden, oder?

Transparenz, ob die immer so richtig sei, fragte noch in öffentlicher Sitzung im Kreisausschuss SPD-Sprecher Bernd Valentin rhetorisch. Mutmaßlich wegen allgemeiner Übermüdung blieb das unkommentiert im Raum stehen. Er hat es vielleicht auch nicht richtig überlegt. Aber die ausstehende Antwort soll hier gegeben werden: „Ja.“ Transparenz ist immer richtig. Sonst können wir die Sache mit der Demokratie gleich ganz vergessen.

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