Pro G 8 Endlich im System schaffen statt nur am System

Klar, wenn gut gemeint in vielen Teilen schlecht gemacht war, kommen dabei vermeintliche Argumente gegen das Abitur nach acht Jahren Gymnasium heraus. Stress für Schüler, Lehrer und Eltern oder unglückliche Abstriche im Lehrplan – Nationalsozialismus in Deutschland? Haben wir nicht mehr hingekriegt – sind kein Beleg für einen großen Wurf. Auch die Rückkehr zu G 9 in vielen Bundesländern scheint dafür zu sprechen.

Pro und Kontra G 8
Foto: SZ/Robby Lorenz

Trotzdem bin ich gegen den Salto rückwärts. Erstens: Ich weiß, das ist ein frommer Wunsch auf dem Flickenteppich der Kultushoheit der Länder. 16 ach so kompetente Landtage, 16 Ministerien, die sich unbedingt beweisen müssen. Aber lasst uns endlich mal längere Zeit in einem System schaffen, statt ständig am System herumzuschrauben.

Zweitens: In acht Jahren können unsere Kinder und Jugendlichen auf den Weg gebracht werden. Schluss mit dem nicht mehr haltbaren Allgemeinbildungs-Anspruch aus dem 19. Jahrhundert. Wir müssen lernen lehren, junge Leute in ihren starken Fächern noch besser machen, übergeordnete Lernziele nicht nur auf dem Papier beschreiben. Allen Respekt für Einser-Abiturienten, aber ohne Teamfähigkeit gelernt zu haben, nützt keinem das Abi mit rechnerisch Nullkommairgendwas. Es kommt nicht auf zwei Schulhalbjahre mehr oder weniger an, sondern darauf, wie sie gestaltet werden.

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