Mittezentriert und peripher am Rand

Apropos · Wenn dem Zuhörer oder Leser etwas spanisch, also fremd vorkommt, soll er sich nicht über den ärgern, der sich da schwer verstehbar ausdrückt, sondern über sich selbst, weil er zu doof ist, zu verstehen.

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Foto: Robby Lorenz

Ganz schön falsch, denn es ist unsinnig, wenn sich einer unverständlich macht. Oder ist es genau das, was Werbe- und Unternehmens-Selbstdarstellungssprech (sprich: PR-Gelaber) wollen. Inhaltsleere mit Wortblasen füllen: Mittezentriert soll doppelt so schick klingen wie seine Hälften.
Kann schief gehen. Wie bei der Präsentation des ganz neuen "Hightech-Sportsstore" in Aachen durch Sport Scheck. Der soll nämlich - ehrlich wahr - "kundenfokussiert" sein. Sensationell! Da will wer was verkaufen, und zu diesem Zwecke was "auf einen zentralen Punkt richten" (Duden), den Kunden. Was zur Frage führt, wie's früher war, wenn das neu ist? Stand der Kunde dieser Sportgeschäft-Kette früher nur peripher am Rande des Interesses? Sollten Kinos womöglich filmfreundefokussiert arbeiten oder Muckibuden fitnessfokussiert? "Optische Linsen ausrichten" hält der Fremdwörter-Duden als Übersetzung fürs Fokussieren auch noch bereit. Hört sich ein bisschen an wie "sein Augenmerk richten". Augenmerk richten auf Zuhörer, Leser , Kunden? Ganz ohne Fokuspokus? Klingt klasse.

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