Wochenkolumne Schönwort schon gefunden

Kennen Sie Christian Prokop? Also nicht persönlich, sondern so aus dem Fernsehen? Das ist Deutschlands Handball-Bundestrainer, der gerade unter wenig überzeugenden Vorrunden-Darbietungen seiner Jungs bei der Europameisterschaft zu leiden hatte.

Mathias findet Ausspruch von Christian Prokop schön
Foto: SZ/Robby Lorenz

Trotz eines Sieges am Donnerstag ist noch nicht sicher, was draus wird. Gewonnen hat er aber schon jetzt im Januar: Der Preis für das Schönwort des Jahres ist ihm nicht mehr zu nehmen.

Was das ist? Das Gegenteil vom gerade gekürten Unwort. Und wenn es das nicht gibt, muss das Schönwort jetzt erfunden werden. Prokop hat geprägt, was jeder Schüler zitieren sollte, der mit einer schlechten Note nach Hause kommt. Jede(r) Angestellte weiß jetzt, was der Chefin erwidert werden kann, wenn es mahnende Wort zur abgelieferten Leistung gibt. Legionen von Ehemännern kennen jetzt die passende Antwort, falls ihre Frauen mehr Hilfe bei der Arbeit zu Hause einfordern sollten. Und nicht zuletzt politisch Aktive brauchen nicht mehr verschämt zum Boden schauen, weil ihnen Erfolglosigkeit angekreidet wird.

„Unsere Chance liegt im Steigerungspotenzial“, hat der Trainer uns wissen lassen. Danke, Christian, schöner können wir das auch nicht sagen.

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