Mathias Winters weint Jogi Löw keine Träne nach Gott sei dank, nun ist’s vorbei

Als ich dies vom Spiel erfuhr, war von Trauer keine Spur. Trotz ein bisschen Enttäuschung ging es mir nach dem 0:2 gegen England genauso. Das abgewandelte Zitat aus dem „Schluss“ nach dem siebten Streich von Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ (muss hier so ausführlich angemerkt werden, damit ich mir keine weit hergeholten Plagiatsvorwürfe zuziehe), dieser Satz also kam mir in den Sinn.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Denn (gleiche Quelle am Schluss vom Schluss) es gilt ja für Freunde des Fußballs wie mich der Seufzer: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei mit der Jogi-Kickerei.“

Es kommt ja häufiger vor, dass Amtszeiten von – sagen wir mal – über einem Dutzend Jahren zum Aufbau eines gewissen Nervfaktors führen. Eine beispielhafte Maßeinheit war für mich da „ein Kohl“ – nach dem ewigen Kanzler, dem zuzuhören mit den Jahren immer anstrengender wurde. „Ein Löw“ ist schon lange in Konkurrenz dazu getreten. Oder wer findet den künftigen Ex-Bundestrainer nicht schon lange högscht unerquicklich als Interview-Objekt?

Es ist aber doch kein Naturgesetz oder physikalisch gesichert. Klar, dass nicht alle der kommenden Altkanzlerin Angela Merkel nachtrauern werden. Aber auf Nerv-Sprech messbar in Kohls oder Löws hat sie es in keiner Weise gebracht.

Die Redaktion hofft, dass der Bezug zum Lockdown im bisherigen Titel dieser Kolumne jetzt erstmal ausgestanden ist. Optimistisch, wie wir sind, haben wir deshalb vor Kurzem den neuen Titel gewählt: „Corona-Tage“ – mit der Option, das erste Wort bald streichen zu dürfen.

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