Kolumne Lock-Buch Ein Traum von Freiheit in Corona-Zeiten

Ein lautstarktes Rock-Konzert mit tausenden von Menschen mitten in der Pandemie? Unser Autor hat es erlebt. Und zwar an einem Ort, den er so für nicht möglich gehalten hat.

Lockdown-Kolumne aus Saarlouis: Ein Traum von Freiheit durch Corona
Foto: Robby Lorenz

Ein Rock-Konzert zusammen mit 100 000 weiteren Menschen während Corona? Und dazu noch in meiner eigenen Wohnung? Völlig unmöglich, hätte ich vor kurzem noch dazu gesagt und denjenigen, der das behauptet, zudem für völlig übergeschnappt gehalten. Doch genau das ist mir jetzt vor wenigen Tagen passiert – und das nicht trotz, sondern gerade wegen Corona.

Denn die Pandemie bescherte mir das erste Streaming-Konzert meines Lebens. Statt am Eingang in der Schlange zu stehen und sich danach in eine stickige und überfüllte Konzerthalle zu zwängen, nahm ich auf dem Sofa Platz, in gemütlicher Jogginghose. Denn das gesamte Konzert fand online auf dem heimischen PC statt. An der Stimmung änderte das nur wenig. Und auch an der Lautstärke. Den alten aber treuen Lautsprechern meiner Lebensgefährtin sei es gedankt! Und den offenbar nicht anwesenden Nachbarn.

Und so wurde vor dem Bildschirm mindestens genauso laut mitgesungen und schweißtreibend getanzt, wie auf dem Bildschirm. Nicht nur für die Band war das Konzert, wie es der Frontsänger treffend formulierte, „nach verdammten 15 Monaten Bühnenabstinenz“ endlich wieder ein „ein Traum von Freiheit“. Es war auch für mich und die weiteren rund 100 000 virtuellen Zuhörer ein nach Monaten des Lockdowns-Auf und -Ab dringend notwendiger musikalischer Ausbruch aus dem Corona-Alltag. Wenn auch nur für zwei Stunden.

An dieser Stelle beschreiben die Mitarbeiter der SZ-Lokalredaktion im täglichen Wechsel während des pandemiebedingten Lockdowns ihre ganz persönlichen Gedanken, Eindrücke und Erlebnisse.

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