Meinung zu Wurstbudenstreit in Saarlouis Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht

Die Rostwurstbuden am Großen Markt sind den Saarlouisern heilig – und sie spiegeln ihre Seele. Hier erkennt man besonders deutlich, dass in dieser Stadt manches einfach anders läuft: Wie man überhaupt in den Siebzigern auf die Idee kam, am zentralen Platz sechs Wurstbuden nebeneinander aufzustellen, kann man kaum noch nachvollziehen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Dass diese Buden aber auch jahrzehntelang mit exakt demselben Angebot friedlich koexistierten, ist schon ein Phänomen: die Saarlouiser und ihre geliebten Würste/Gammler/Fritten. „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“ – das trifft auf die lokale Mentalität in vielerlei Hinsicht zu.

Und das muss man auch wissen, wenn man dieses heiße Eisen anfasst: Viele Anläufe, den Großen Markt, der sich Auswärtigen als „der große Parkplatz mit den Wurstbuden“ präsentiert, sorgten stets für erbitterte Diskussionen; man denke an die Eckpavillons oder die Tiefgarage. Es ist schon ulkig, dass gerade eine Wurstbude die Gemüter mehr erregt als die großen Themen der Stadtgestaltung. Aber umso wichtiger, dass die Politik hier auch die Chance nutzt, genau zuzuhören und die Wünsche ernstzunehmen. Auch im Sinne des politischen Friedens, deshalb ein Vorschlag in Güte: Warum nicht jemand, der beides anbietet, klassische und vegane Rostwurst?

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