Kolumne Gar nichts für die dümmsten Bauern

Wir futtern tausende Tonnen davon im Jahr. Kartoffeln sind der Deutschen liebste Knolle, Sättigungsbeilage heißt sie zum Beispiel in der Gastronomie. Jetzt, genauer am Samstag, hatte das meist gelbliche Gemüse seinen Ehrentag, den „Tag der Kartoffel“.

Kolumne zum Tag der Kartoffel plus Umfrage
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die KMG hat den ausgerufen, die Kartoffel Marketing Gesellschaft – als ob wir die bräuchten. Na ja, die Zeiten, als Zentnersäcke Erdäpfel eingekellert wurden, sind wohl eher vorbei, und die Kartoffel-Konkurrenz schläft nicht. Nudeln, Reis und Co. beanspruchen auch ihren Teil auf unseren Tellern. Und dann gibt es für die KMG noch (Vor-)Urteile zu bekämpfen. Lange Zeit hielt sich die Überzeugung, Kartoffeln würden nicht nur satt, sondern dick machen. Eine Gemeinheit bei 70 Kalorien auf 100 Gramm Knolle gegen zirka 150 einer vergleichbaren Nudelmenge – Quelle: KMG, die ferner mitzuteilen weiß, dass ein Kilo Kartoffeln rund 135 Liter Wasser für den Anbau benötigt, ein Kilo Mais dagegen aber um die 900 Liter.

 Hmm, fein ...

Hmm, fein ...

Foto: picture-alliance / gms/CMA

Die DKF („Deutschen Kartoffelfreunde“, die wir hier flugs mal gründen) hören’s gern. Gebraucht haben sie es nicht, denn ihre Liebe zu ihrem Gemüse geht natürlich nicht nur durch den Magen. Sie ist auch sprichwörtlich, etwa wenn wir von „rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“ reden. Das könnte auf Militärischem beruhen: Erst zur Tarnung rein in den Acker, dann zur Schonung der Pflanzen doch wieder raus. Oder die Geschichte, dass die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln ernten würden. Das wissen wir besser: Wer so was Gutes anbaut, werte Landwirte, der kann gar nicht dumm sein.

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