Unsere Woche Weggucken ist keine Option

Fehleinschätzung – dieses Wort prägt diese Woche wie kein anderes. Die Welt blickt auf Afghanistan und die Menschen, die verzweifelt und in Todesangst versuchen, vor den selbsternannten Gotteskriegern aus dem Land zu fliehen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Beschämend nannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diese Szenen für den Westen, der 20 Jahre lang versucht hat, das Land aufzubauen.

Mindestens genauso beschämend ist die politische Debatte, die unmittelbar darauf in Deutschland aufflammt: 2015 dürfe sich nicht wiederholen, war diese Woche des Öfteren auf der politischen Bühne zu hören und nicht nur auf der ganz rechten Seite. Auch die ach so christlichen Parteien stellen die Hilfe für Menschen in Not im Wahlkampf aus Angst vor sinkenden Umfragewerten lieber mal hinten an.

Während einzelne Bundesländer schon deutlich erklärt haben, Geflüchtete aus Afghanistan aufnehmen zu wollen, hält sich das Saarland bisher bedeckt, wie weit die Hilfe geht. Weggucken und wegducken sind aber keine Option. Und gefühlt sind wir hier im Kreis Saarlouis an den aktuellen Geschehnissen noch näher dran: Es ist ja „unser“ Bundesaußenminister, dem politisches Versagen angelastet wird, es ist auch „unsere“ Saarlandbrigade, die die Luftbrücke der Bundeswehr in Afghanistan betreibt. Deshalb, was sich unbedingt wiederholen sollte: Die Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit, die viele viele Menschen, auch hier im Kreis Saarlouis, 2015 den Geflüchteten entgegenbrachten.

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