Kolumne Muttersprache Moselfränkisch

Will der Kleen noch enn Steck Wurschd?“, wird der Knirps gerne in der Metzgerei gefragt. Na klar, das Lyonerstück kennt er schon. Doch tags darauf, in der Bäckerei, will die Verkäuferin ihm auch was Gutes tun und bietet ein Stück vom „Berliner“ an.

Kolumne: Muttersprache ist Moselfränkisch
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der Kleine guckt groß – was soll das sein? Ich helf ihm auf die Sprünge: „En Kaffeestickchen!“ Der Groschen fällt, als er das Teil sieht: „Kichelchen!“, ruft er begeistert.

Seine tägliche Erkenntnis: Jedes Ding kann mehr als einen Namen haben. Ist das nicht wunderbar, wenn Kinder so selbstverständlich zweisprachig aufwachsen. Zum Internationalen Tag der Muttersprache daher noch eine kleine Anekdote: Der kleine Sohn, zwei Jahre, verlangt sich am Tisch vom Papa, der Nicht-Saarländer ist: „Kartoffel!“ Als der nicht gleich reagiert, wendet er sich an mich und ruft: „Krompann!“ Na also, geht doch. Muttersprache Moselfränkisch erfolgreich vermittelt.

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